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22. Juli 2024

Was passiert gerade in Zentral-Amerika?

Allgemeine Neuigkeiten

In einer turbulenten Woche voller politischer Dramen überlebte der ehemalige Präsident Donald Trump nur knapp ein Attentat und erlitt eine Schusswunde am Ohr. Trotz des Vorfalls wurde Trump von der Republikanischen Partei für eine erneute Präsidentschaftskandidatur nominiert.

In der Zwischenzeit nahm sich Präsident Joe Biden eine kurze Auszeit, um seine politische Zukunft zu überdenken. Nachdem er sich von COVID-19 erholt hatte, gab er bekannt, dass er nicht zur Wiederwahl antreten werde. An seiner Stelle hat Vizepräsidentin Kamala Harris offiziell ihre Kandidatur erklärt, um die Demokratische Partei in die für den 5. November 2024 angesetzten Präsidentschaftswahlen zu führen.

In Europa wurde Ursula von der Leyen als Präsidentin der Europäischen Kommission für eine weitere fünfjährige Amtszeit wiedergewählt. In ihrer Rede unterstrich sie die kritischen Notwendigkeiten der EU: „Das Rennen läuft, und ich möchte, dass Europa einen Gang höher schaltet, und das beginnt damit, dass die Wirtschaft einfacher und schneller wird." Ihre Wiederwahl wirft Fragen zu möglichen Änderungen an der sehr bürokratischen EU- Entwaldungsverordnung (EUDR) auf. Trotz des dringenden Bedarfs an Klarheit wurden die lang erwarteten FAQs noch nicht veröffentlicht. Die bevorstehende Sommerpause und die Machtverschiebungen im neu gewählten Parlament werden wahrscheinlich dazu führen, dass sich wichtige Aktualisierungen zu diesem Thema bis September verzögern und viele frustriert zurückbleiben.

Am Freitag erlebte die Welt den größten IT-Ausfall der Geschichte, der einen erheblichen Mangel an Systemredundanzen in verschiedenen Sektoren, darunter Behörden, Gesundheitswesen, Reisebranche, Banken und Fast-Food-Ketten, offenlegte. Die Auswirkungen des Ausfalls auf die Kaffeelieferkette sind nach wie vor ungewiss, da der Betrieb von Umschlagplätzen für mehrere Stunden eingestellt werden musste, was den bestehenden Druck noch verstärkte. Den Häfen gelang es nach einem turbulenten Morgen, den Betrieb wieder aufzunehmen.

Der eskalierende Raketen- und Drohnenbeschuss zwischen Israel und den vom Iran unterstützten Houthis wird die Schifffahrtsrouten um Dschibuti und das Rote Meer weiter belasten. Dieser Konflikt hat bereits erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen: Die Jahreseinnahmen des Suezkanals sind im letzten Geschäftsjahr um fast 25 % gesunken. Viele Reedereien haben sich für alternative Routen entschieden und umfahren das Kap der Guten Hoffnung, um der Gefahr von Houthi-Angriffen zu entgehen und den Suezkanal ganz zu umgehen.

Die beiden Kaffee-Futures-Märkte in New York (Arabica) und London (Canephora, auch bekannt als Robusta) erlebten eine relativ ereignislose Woche. Dies folgt auf eine Phase hoher Aktivität, die durch erhebliche Volatilität und schwankende Preise gekennzeichnet war.

Das Handelsvolumen war gering, und die Arabica-Preise schwankten zwischen 240 und 250 c/lb, ohne dass sich ein klarer Trend abzeichnete. Beide Märkte brachen jedoch am Freitag aus ihrer Handelsspanne aus und erreichten mit 233,60 c/lb für Arabica und 4.380 $/MT für Robusta neue Wochentiefststände. Die Arabica-Preise schlossen 4,2 % niedriger bei 238,20 c/lb, während Robusta die Woche mit einem Minus von 1,9 % bei 4.530 $/MT beendete.

Die Kaffeebörsenbestände in New York und London steigen von ihren historischen Tiefstständen an, was auf eine erste Entspannung der angespannten Angebots- und Nachfragesituation hindeutet. Der Weg zu einer vollständigen Auffüllung der Bestände ist jedoch noch weit.

Die wöchentliche Preisentwicklung kann in den unten stehenden Tabellen verfolgt werden:

 

Nachrichten aus Zentralamerika

In den Kaffeeanbaugebieten von Honduras hat es in der vergangenen Woche durchgängig geregnet, wodurch der durch eine frühere Trockenperiode verursachte Stress für die Bäume gemildert wurde. Es wird erwartet, dass dieses vorteilhafte Wetter die Entwicklung der Kaffeekirschen fördern wird.

Vorläufige Schätzungen deuten darauf hin, dass die kommende Erntemenge ähnlich groß oder sogar etwas größer sein wird als die letzte, wobei eine genauere Prognose im September oder Oktober erwartet wird. Die Exportlogistik verläuft reibungslos, es gibt keine Berichte über Hafenüberlastungen und eine normale Verfügbarkeit von Containern.

In dieser Woche werden in den meisten Anbaugebieten weiterhin anhaltende Regenfälle erwartet. Die Produzenten berichten, dass die jüngsten Regenfälle die Sorgen um den Stress der Bäume aufgrund der früheren Trockenheit deutlich verringert haben. Die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit auf die tiefer gelegenen Regionen bleiben jedoch ungewiss.

Ungeachtet des günstigen Wetters haben einige Exporteure nach wie vor Probleme mit dem begrenzten Zugang zu dem für die Erfüllung von Verträgen benötigten Kaffee.

In den Kaffeeanbaugebieten Nicaraguas kommt es derzeit zu den für diese Jahreszeit typischen starken Regenfällen. Obwohl diese Regenfälle im Allgemeinen von Vorteil sind, gehen die Erzeuger davon aus, dass die übermäßige Hitze und Trockenheit zu Beginn des Jahres die Bäume geschädigt haben. Daher wird mit einer geringeren Erntemenge und kleineren Bohnengrößen als in der vergangenen Saison gerechnet.

Positiv zu vermerken ist, dass sich die Exportlogistik zu verbessern beginnt. Die Exporteure berichten von einer erhöhten Verfügbarkeit von Containern, da die Containerschiffe den Engpass im Panamakanal überwunden haben und die jüngsten Importe die Containerknappheit verringern.

Dennoch gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der bevorstehenden Ernte. Die Erzeuger berichten von einer unzureichenden Entwicklung der Kirschen und einer geringeren Größe der Bohnen aufgrund der verspäteten Regenfälle. Genaue Produktionsschätzungen sind noch verfrüht, konkretere Zahlen werden erst gegen Ende August erwartet. Einige Produzenten könnten zu diesem Zeitpunkt damit beginnen, Preise für die neue Ernte anzubieten. Trotz einiger Verbesserungen haben die Exporteure weiterhin mit logistischen Verzögerungen aufgrund von Containerknappheit zu kämpfen.

Die Specialty Coffee Association of Panama (SCAP) hat Betrugsvorwürfe unter den Produzenten des diesjährigen Best of Panama Rohkaffee-Wettbewerbs erhoben und damit eine branchenweite Debatte über "co-fermentierte" oder "infused" Kaffees angeheizt.

In einer Erklärung auf der SCAP-Website teilte deren Präsident Hunter Tedman mit, dass bei vier „infused" Kaffees festgestellt wurde, dass ihre natürliche DNA verändert worden war, wahrscheinlich in der Absicht, mit Hilfe fremder Zusatzstoffe eine höhere Punktzahl zu erreichen. Die Entdeckung hat Bedenken hinsichtlich der Integrität des Wettbewerbs und der zur Verbesserung der Kaffeeprofile verwendeten Methoden ausgelöst.

Mit steigendem Wasserstand verbessert sich die Lage im Panamakanal allmählich, und der Schiffsverkehr nimmt wieder etwas zu.

 

Kaffeeproduktion in Zentralamerika

15. July 2024

Was passiert gerade in Süd-Amerika?

Allgemeine Wirtschaftslage:

Bei einem Attentat während einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania wurde Ex-Präsident Donald Trump ins Ohr geschossen und ein Zivilist getötet. Andere Besucher wurden von dem Schützen verletzt, der später vom Geheimdienst der Polizei "neutralisiert" wurde. Präsident Joe Biden verurteilte das Attentat und rief zu einer gemäßigteren politischen Rhetorik auf, um die unglaublich überhitzte Stimmung zwischen Demokraten und Republikanern etwas abzukühlen.

Globale Ökonomen lauerten mit scharfen Augen und sensiblen Ohren auf den Auftritt von Jerome Powell bei der halbjährlichen Anhörung vor dem US-Senat auf dem Capitol Hill. Die Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt und eine sinkende Inflationsrate sind positiv und können eine Zinssenkung zum Herbst hin begünstigen. Gleichzeitig ist Powell jedoch äußerst sensibel für die Tatsache, dass eine zu lange Beibehaltung der Zinssätze der Wirtschaft schaden könnte, während eine zu schnelle Zinssenkung die Inflation wieder anheizen könnte.

Die beiden führenden US-Börsenindikatoren, der S&P500 und der NASDAQ, verzeichneten sechs Tage in Folge Rekordstände. Der Dow Jones schloss zum zweiten Mal in seiner Geschichte über 40.000 Punkten. Es sieht so aus, als ob die Bewertungen der US- Aktien gut laufen würden. Aber spiegelt sich hier auch die "wahre Wirtschaft" gut wider, oder fehlen uns einige Teile des Puzzles?

Europa lehnt sich derweil zurück und nimmt es eher sportlich und verfolgt das Finale der UEFA-Fußballmeisterschaft. Herzlichen Glückwunsch an Spanien zu diesem neuen Meistertitel, und England wird wohl auf die nächste Gelegenheit warten müssen, um nach Gold zu greifen. Vielleicht werden die Olympischen Spiele in Paris - sie beginnen am 26. Juli - ihnen erfreulichere Ergebnisse bescheren.
Ansonsten wartet die Kaffeewelt darauf, dass die EU endlich die längst überfälligen FAQs für die EUDR veröffentlicht.

Letzte Woche kündigte die Filmproduktionsfirma DreamWorks an, dass Shrek 5 im Jahr 2026 in die Kinos kommen wird, aber als ich am Dienstag auf die Bildschirme schaute, hatte ich den Eindruck, dass der Film jetzt schon läuft... der ganze Bildschirm war grün (steigende Kurse werden grün, fallende hingegen rot angezeigt)! Am Dienstag wurde mit 252,35 c/lb das erste neue Rekordhoch der Woche erreicht, um dann am Donnerstag überboten zu werden, als der Markt direkt nach der Eröffnung um fast 10 c/lb nach oben schoss und mit 255,30 c/lb ein neues Rekordhoch erreichte. Die Woche schloss 8,6 % höher bei 248,75 c/lb. Die enorme Handelsspanne von 20 c/lb innerhalb eines Tages und die Nervosität des Marktes bezeichnen eine fast einzigartige Handelszeit.

Robusta bewegt sich im Nachahmungstat, aber niemand ist sich wirklich sicher, ob Robusta dem Trend folgt oder in Wirklichkeit der Vorreiter ist. Ein neuer Höchststand am Dienstag wurde ebenso am Donnerstag überboten, als London einen neuen Höchststand bei 4.681 USD/MT erreichte. Am Freitag schloss der Markt bei 4.617 USD/MT, was einen Anstieg von 10,3 % (!) gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag zuvor bedeutet.

Die Exporte aus Brasilien sind rückläufig (dies ist nichts Neues, da wir auf die ersten Lieferungen der neuen Ernte warten). Auch Vietnam trägt nicht dazu bei, die Situation zu entspannen (wir sind uns der sinkenden Exporte ebenfalls bewusst; die ersten Lieferungen werden für November erwartet). Die Logistik im Allgemeinen ist ein furchtbarer Albtraum. Die Houthi-Rebellen im Roten Meer zwingen die Schiffe zur Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung, und der Mangel an Containern macht die Fragilität der hocheffizienten Lieferketten noch deutlicher. Der Markt bleibt extrem volatil, ohne dass es "wirklich neue" Nachrichten gibt.

Die Kaffee-Preisentwicklung könnt ihr in der unten stehenden Tabelle wöchentlich verfolgen.

 

Brasilien

Brasilien befindet sich derzeit mitten im dortigen Winter (Mai bis Oktober). Obwohl es an den meisten Tagen trocken und kühl ist, gibt es keine Frostgefahr. Die Prognosen sagen für die Kaffeeanbaugebiete im brasilianischen Hochland trockene und sonnige Tage voraus.

Die Arabica-Ernte kommt gut voran und ist zu etwa 50-60 % abgeschlossen. Die Conilon-Ernte (auch als Robusta bekannt) schreitet ebenfalls gut voran und wird jeden Moment zu 100 % abgeschlossen sein. Nach Angaben des USDA FAS wird die brasilianische Gesamtproduktion für das Kaffeejahr 24/25 auf 69,9 Mio. Sack geschätzt, was einem Anstieg von 5,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Was die Qualität anbelangt, so gibt es nach wie vor Bedenken wegen der geringeren Verfügbarkeit an Siebsgrößen 17/18. Folglich sind die Prämien für diese Siebgrößen hoch geblieben. Auf dem Inlandsmarkt herrscht derzeit Hochbetrieb, begünstigt durch die Höchststände auf dem NY-Markt und die Abwertung des brasilianischen Real (Landeswährung). Sowohl bei Arabica als auch bei Conilon ist die Nachfrage nach prompten Lieferungen groß.

Zu den logistischen Problemen gehören Containerknappheit und Verspätungen bei der Verschiffung, die den Betrieb im Hafen von Santos weiterhin stören. CECAFE berichtet auch von einem eingeschränkten Zugang zu den Hafenterminals, was zu erhöhten Kosten für Exporteure und einer hohen Anzahl von nicht eingehaltenen Verschiffungsfristen führt.

Kolumbien 

Gestern drehte sich alles um die 48. Auflage der Copa América und ihr prominentes Finale. Argentinien besiegte Kolumbien im Hard Rock Stadium in Miami mit 1:0 nach Verlängerung.

Eine erfreuliche Nachricht für unsere kolumbianischen Freunde: das Umweltministerium meldete für das Jahr 2023 einen Rückgang der Entwaldung um 36 % auf 79.000 Hektar - so wenig wie seit 23 Jahren nicht mehr. Dies ist eine besonders gute Nachricht für den größten tropischen Regenwald der Welt, den Amazonas, von dem ein Drittel in Kolumbien liegt.

Was das Wetter betrifft, so hat La Niña für reichlich Regen gesorgt, der die Kaffeepflanzen nährt und eine gute Entwicklung der Kirschen fördert. Dies verheißt Gutes für die bevorstehende Haupternte in den zentralen Regionen des Eje Cafeteros. In dieser Region, die sich über Caldas, Quindio, Risaralda und Tolima erstreckt, ist die Zwischenernte so gut wie abgeschlossen und der Kaffeefluss hat mittlerweile etwas abgenommen.
Im Süden, insbesondere in Huila und Nariño, geht die Haupternte zu Ende. In der Region Cauca, insbesondere in der Gegend um Popayán, haben Guerillaangriffe den laufenden Betrieb und die Logistik erheblich beeinträchtigt.

In den kolumbianischen Karibikhäfen Cartagena und Santa Marta läuft der Logistikbetrieb ohne nennenswerte Probleme. Auch aus dem Hafen von Buenaventura an der Pazifikküste gibt es keine weiteren Informationen.

Peru

Vor zwei Wochen ereignete sich vor der Küste des südlichen Peru ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richterskala. Das Beben ereignete sich im Westen des Distrikts Atiquipa (Arequipa), der etwa 600 Kilometer von Lima entfernt ist. Erst letzte Woche wurde in der Region Arequipa ein weiteres Erdbeben registriert, diesmal mit einer Stärke von 5,7.

Die Wetterbedingungen für die Ernte sind günstig. In den zentralen Regionen sind die Ernteaktivitäten zu etwa 50 % abgeschlossen, während sie im Norden gerade erst an Fahrt gewinnt. Die Prognosen der USDA FAS deuten darauf hin, dass die gesamte Kaffeeproduktion Perus im Jahr 2024 4,22 Millionen Sack erreichen wird, was einem Anstieg von 7 % im Vergleich zum letzten Jahr entspricht. Auch die Exporte werden voraussichtlich um 6 % steigen.

Gegenwärtig ist die Ernte in vollem Gange, und die Parchmentproduktion läuft gut. Die Nachfrage ist jetzt stabil, mit Schwerpunkt auf Erfüllung der nahe gelegenen Verschiffungen. Die lokalen Preise steigen inmitten der anhaltenden Marktvolatilität.

Keine Neuigkeiten aus den Häfen Callao und Paita.

Kaffeeproduktion in Südamerika

 

 

8. Juli 2024

Was passiert gerade in Asien-Pazifik?

Allgemeine Wirtschaftslage:

Diese Woche war eine politisch bewegte Woche in Europa mit Neuwahlen im Vereinigten Königreich und in Frankreich.

Im Vereinigten Königreich hat die Labour-Partei die Macht zurückerobert, nachdem sie 14 Jahre lang auf der Oppositionsbank gesessen hatte. Die Wähler setzen große Erwartungen in den neuen Premierminister Keir Starmer, der versprochen hat, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, das nationale Gesundheitssystem (NHS) zu erneuern, das Justizsystem zu entschlacken und die staatlichen Einrichtungen effizienter zu gestalten. Viel Glück, Mr. Starmer...

In Frankreich sind die Wahlen ganz anders ausgegangen, als die meisten Beobachter erwartet hatten. Marine Le Pens Rassemblement National belegte den dritten Platz hinter dem links-sozialistisch-grün-kommunistischen NFP-Mischmasch und Macrons zentrumsliberalem Ensemble. Der Präsident ist eine große Wette eingegangen und hat dafür einige Stimmen eingebüßt, aber wenn es ihm jetzt gelingt, die Sozialisten von der NFP abzuspalten und ein Bündnis mit ihnen einzugehen, dann wird der Erfolg beeindruckend sein. Es ist immer wieder erstaunlich, die Dynamik der Politik zu erleben. Werden frustrierte Anti-Establishment-Wähler außerhalb von Paris diese neue Melange akzeptieren, die den ehemaligen Präsidenten Francois Hollande zurück ins Spiel bringen könnte? Gelbe Westen und Trecker könnten schneller als erwartet wieder in den Straßen zu sehen sein. Doch zunächst richten sich alle Augen auf die bevorstehenden Olympischen Spiele in Paris und die Fußball-Europameisterschaft mit England, Frankreich, den Niederlanden und Spanien im Viertelfinale.

Während alle weiterhin auf die US-Notenbank starren und auf Zinssenkungen hoffen, verzeichnen der S&P500 und der NASDAQ neue Rekordstände und haben die möglichen Zinssenkungen bereits verinnerlicht. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, überwacht ständig die wichtigsten Inflationskomponenten, wobei der Arbeitsmarkt ein wichtiger Indikator ist. Im Juni verlangsamte sich das Einstellungs- und Lohnwachstum, und die Arbeitslosenquote stieg auf 4,1 %. Dies wird sicherlich dazu führen, dass die Pro- und Contra-Bilanz in Richtung einer Zinssenkung im Herbst ausschlägt.

Hunderttausende waren in Jamaika ohne Strom, als der Hurrikan Beryl, einer der stärksten, die die Insel je getroffen haben, mehr als 12 Stunden lang schwere Regenfälle und gewaltige Winde brachte. Extreme Wetterereignisse können gleichzeitig an verschiedenen Orten registriert werden. Globale Hitzewellen, insbesondere im Mittleren Westen der USA, in Westindien und Mexiko, sind Teil unserer neuen klimatischen Realität. Überschwemmungen und Buschbrände in Europa sind nur eine weitere Episode der größten Herausforderung für die moderne Menschheit und den Planeten Erde.

Kaffeebörsentechnisch liegt eine kurze Woche hinter uns. Amerika feierte am Donnerstag seinen Unabhängigkeitstag, und der größte Teil des Landes überbrückte den Freitag mit einem fantastischen langen Wochenende. Dies ist zweifellos wohlverdient, und die USA sind nach ihren nationalen Feierlichkeiten heute wieder voll im Geschäft. Der Arabica-Markt hatte eine eher unspektakuläre Woche, die zwischen 220 c/lb und 230 c/lb schwankte. Lediglich am Mittwoch gab es eine Handelsspanne von 10 c/lb. Am Freitag bewegten sich die Arabica-Preise leicht nach oben, nachdem die Robusta-Preise am Donnerstag stark gestiegen waren, und schlossen die Woche mit 228,95 c/lb, d. h. geringfügig um 0,9 % höher.

Die Nachfrage nach Robusta ist nach wie vor sehr hoch. Die Vietnam-Exporte waren letzlich eher gering, weshalb alle Augen nun auf die neue Ernte gerichtet sind, die im November erwartet wird. Robusta schloss bei 4.185 USD/MT, was einem Preisanstieg von 4,3 % gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag entspricht.

Angesichts des anhaltend heiklen Angebot&Nachfrage-Gleichgewichts und des brasilianischen Winters und der damit verbundenen Frostgefahr ist sicherlich mit weiterer Volatilität zu rechnen.

Die wöchentliche Preisentwicklung ist in der nachstehenden Tabelle zu sehen.

Indonesien

Am Wochenende lösten heftige Regenfälle auf der Insel Sulawesi einen Erdrutsch aus, der zu schweren Verschüttungen in einer illegalen Goldmine führte. Leider kamen mindestens 12 Menschen ums Leben, und etwa 18 werden noch vermisst. Für Sulawesi sind vorerst keine weiteren Regenfälle vorhergesagt. Auf Bali und Java werden sonnige Tage mit Temperaturen von bis zu 28 Grad Celsius erwartet. Im Norden Sumatras sind die Wetterbedingungen ebenfalls günstig, und im Laufe der Woche sind einige vereinzelte Regenfälle geplant.

Die Arabica- und Robusta-Ernte läuft derzeit in Sulawesi, Bali und Java. Die Arabica-Ernte und -Verarbeitung ist in vollem Gange, wobei Sulawesi und Java ihren Höhepunkt erreicht haben. Der Kaffee fließt in großen Mengen und ermöglicht es den lokalen Händlern, ihren unmittelbaren Bedarf zu decken. Die Nachfrage wächst, und die Preise steigen entsprechend.

Die Ernte von Robusta-Kaffee ist noch nicht so weit fortgeschritten wie die von Arabica-Kaffee, aber sie gewinnt bereits an Fahrt. Die Qualität ist besser als im letzten Jahr. Der Zustrom von frisch geerntetem Robusta-Kaffee war in den letzten Wochen begrenzt, hat sich aber jetzt normalisiert.

Sumatra befindet sich zwischen den Ernten. Die Haupternte von Arabica-Kaffee beginnt normalerweise im September.

Es gibt keine wesentlichen Neuigkeiten aus dem Hafen von Lampung.

Indien

Indiens Monsun hat sich ein wenig verspätet, kommt aber jetzt in Gang und bringt eine gewisse Linderung der Hitzewelle in den nördlichen und zentralen Regionen. Diese Sommerregen sind für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse in Indien von entscheidender Bedeutung, darunter Reis, Baumwolle, Sojabohnen, Zuckerrohr und natürlich auch Kaffee.

An der Malabar-Küste nimmt die Kaffee-Monsunisierung immer mehr Fahrt auf. Bei diesem Verfahren werden die Kaffeebohnen in belüfteten Lagerhäusern gelagert, um sie vor Regenwasser zu schützen, sind aber den feuchten Monsunwinden ausgesetzt. Der Prozess dauert etwa 12-16 Wochen und verändert die Bohnen tiefgreifend. Die Bohnen quellen auf und werden größer, ihre Farbe ändert sich in ein helles Gold, und der Feuchtigkeitsgehalt steigt auf bis zu 14,5 %.

Die ersten Lieferungen von Monsunkaffee werden voraussichtlich im Oktober eintreffen.

Von den Häfen gibt es zur Zeit keine wesentlichen Neuigkeiten.

Vietnam

Im zentralen Hochland, in Dak Lak, Lam Dong und Kontum werden weiterhin Regenfälle vorhergesagt. Auch Hanoi profitiert von den dringend benötigten Niederschlägen in Vietnam.

Vietnam befindet sich derzeit in der Zwischensaison, wobei die Robusta- und Arabica-Ernte voraussichtlich im Oktober beginnen wird. Im Moment halten sich die Farmer mit ihren geringen Mengen zurück und bringen den Kaffee in bescheidenem Maße auf den Markt.

Aus den Häfen kommen keine nennenswerten Nachrichten.

Papua Neuguinea

Der Erdölminister von Papua-Neuguinea (so was gibt es dort wirklich :-)) wurde in Sidney verhaftet, nachdem man ihn wegen angeblicher häuslicher Gewalt angezeigt hatte. Er wurde später gegen Kaution freigelassen und soll in den nächsten Tagen vor Gericht erscheinen.

Was das Wetter betrifft, so regnet es sowohl im östlichen als auch im westlichen Hochland weiterhin sehr viel. In den meisten Regionen erreicht die Ernte ihren Höhepunkt und wird voraussichtlich Mitte August abgeschlossen sein. Die Verfügbarkeit von Parchment ist derzeit gering, was die Differentiale weiterhin stabil hält.

Keine Nachrichten aus dem Hafen von Lae.

Produktionsstatistik Asien Pazifik

 

 

01. Juli 2024

Was passiert gerade in Ost-Afrika?

Allgemeine Nachrichten

Während das Team von List + Beisler in Kopenhagen war und eine wirklich fantastische WOC-Expo zu Ende gebracht hat, hat sich die Welt weiter gedreht.

In Frankreich fanden am Wochenende Wahlen statt, und Marine Le Pens nationalistische Partei Rassemblement National siegte in der ersten Runde. Das Mitte-Bündnis von Präsident Emanuel Macron belegte nach dem links-kommunistischen Mischmasch lediglich den dritten Platz. Vermutlich hatte er sich ein anderes Ergebnis vorgestellt, aber es sieht so aus, als seien die französischen Wähler wirklich unzufrieden mit der aktuellen Regierung.

Auch das Vereinigte Königreich bereitet sich auf den Urnengang vor. Die Chancen stehen schlecht für Rishi Sunak und seine "Tories", denn sie könnten die Macht an die Labour-Partei verlieren, die nach 14 Jahren Opposition extrem hungrig ist. Die Wahlen finden am Mittwoch, dem 4. Juli, statt. Auch in den USA läuft der Wahlkampf auf Hochtouren. Biden und Trump lieferten sich eine heftige Fernsehdebatte, bei der sich beide Kandidaten nicht gerade von ihrer besten Seite zeigten. Noch ist etwas Zeit, aber der 5. November rückt schnell näher.

Der erste Hurrikan dieser Saison heißt Beryl und steuert direkt auf Barbados und andere Karibikinseln zu. In nur 42 Stunden hat er massiv an Kraft gewonnen und ist von einem Tropensturm zu einem Monsterhurrikan mutiert, der für die Inselbewohner lebensbedrohlich ist. Die US National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) warnte, dass dies eine der schlimmsten Hurrikansaisonen seit zwei Jahrzehnten werden könnte.

Griechenland hat mit Buschbränden auf der Insel Serifos und in der Nähe von Athen zu kämpfen. Viele Einwohner wurden evakuiert.Während sich Frankreich auf die Olympischen Spiele vorbereitet, die am 26. Juli beginnen, ist die Seine extrem verschmutzt. Wir hoffen, dass  das Wasser für die Schwimmwettkämpfe wieder sauberer wird...

Die vergangene Woche brachte denjenigen unter uns, die regelmäßig die Kaffee-Futures-Märkte beobachten und handeln, das Gefühl einer Achterbahnfahrt zurück. Während wir in eine kurze Handelswoche für Arabica starten (US-Unabhängigkeitstag am 4. Juli), werden wir sicherlich mehr Nervosität und hektische Richtungswechsel erleben. Dafür gibt es mehrere Erklärungsansätze, aber der wichtigste bleibt die spekulative Komponente sehr gut kapitalisierter Fonds, die Auswirkungen des USD auf die lokalen Währungen und wetterbedingte Phänomene wie Dürre, Überschwemmungen oder die frostgefährdete Winterperiode in Brasilien. Und nicht zu vergessen, zumindest in der Kaffeewelt, wenn Brasilien nur niest, bekommt der Rest der Welt eine dicke Erkältung!

Am Montag stiegen die Arabica-Preise auf ein neues Zwei-Wochen-Hoch von 237,55 c/lb, aber die Dynamik konnte nicht aufrechterhalten werden, und der Markt fiel auf ein Niveau um 225 c/lb. Bis zum Handelsschluss am Freitag verzeichnete der Markt ein leichtes Plus von 0,8 % und schloss bei 226,80 c/lb.

Die Robusta-Preise legten am Montag etwas zu, begannen aber im Laufe der Woche bei relativ geringer Volatilität zu fallen und verloren im Wochenvergleich 2,3 %. Der Freitag schloss bei 4.011 USD/MT.

Die wöchentliche Preisentwicklung lässt sich anhand der nachstehenden Tabellen verfolgen:

Nachrichten aus den Ursprungsländern

Äthiopien

Äthiopien befindet sich derzeit in der Regenzeit, die lokal "Kiremt/Kremt" genannt wird. Sie ist durch Regenfälle und kühle Temperaturen gekennzeichnet und dauert normalerweise von Juni bis August. In den Regionen Sidamo und Yirgacheffe bis hin nach Harrar wird Regen vorhergesagt. Dieser wird die Entwicklung der Kaffeekirschen fördern. Die Ernte wird voraussichtlich mit wärmerem und trockenerem Wetter in den niedrigen Lagen ab Ende Oktober beginnen.

Die Kaffeefarmer arbeiten auf ihren Feldern, und Exporteure, Kooperativen und Akrabis (Zwischenhändler) versuchen, EUDR-konforme digitale Daten für die kommende Saison zu sammeln.

Die Logistik bleibt eine Herausforderung. Die Houthis haben ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer verstärkt, und in Verbindung mit der rückläufigen wirtschaftlichen Entwicklung des Landes erreichen nicht genügend Container Addis Abeba, was zu einem erheblichen Containerengpass führt. Außerdem haben zwei Reedereien ihre Dienste für den Djibuti gestrichen. Die Verspätungen sind erheblich und lassen sich leider nicht vermeiden.

Kenia

Die Pläne der Regierung, zusätzliche Steuern in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar zu erheben, lösten in Nairobi und anderen Städten Kenias Massenproteste aus. Viele junge Demonstranten gingen auf die Straße und protestierten gegen die Steuererhöhungen und Abgaben, da diese Maßnahmen die Lebenshaltungskosten weiter in die Höhe treiben würden. Daraufhin kündigte die Regierung an, mehrere Regelungen zu streichen, darunter eine 16%ige Steuer auf Brot und eine 2,5%ige Steuer auf den Besitz von Fahrzeugen. Da wir das Eskalationspotenzial in Afrika kennen, hoffen wir alle auf eine friedliche Lösung dieses Streits zwischen der Zivilgesellschaft und der Regierung.

Die klimatischen Bedingungen waren mit etwas Regen sehr vorteilhaft. Es wird erwartet, dass die Qualität des Kaffees aus der Zwischenernte (Fly-Crop) gut sein wird.

Die Haupternte (Main-Crop), die normalerweise im November/Dezember beginnt, wird voraussichtlich etwas geringer ausfallen. Dieser Trend ist auf geringere Erträge und den Verlust von Ernteflächen zurückzuführen.

Aus dem Hafen von Mombasa wurden keine nennenswerten Neuigkeiten gemeldet.

Tansania

Nachdem wegen des tropischen Orkans Hidaya Alarmbereitschaft herrschte, haben sich die Wetterbedingungen inzwischen wieder normalisiert. In den nördlichen Gebieten um den Kilimandscharo und in den südlichen Regionen Mbeya, Mbinga und Mbozi ist das Wetter sehr sonnig.

Die Arabica-Ernte beginnt jetzt jeden Moment. In der Zwischenzeit hat die Robusta-Ernte begonnen, und die ersten Versteigerungen der Saison haben bereits stattgefunden. Die Mengen sind begrenzt, aber die Qualitätserwartungen sind aufgrund der günstigen Wetterbedingungen hoch. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die diesjährige Ernte in Tansania größer ausfallen wird als im letzten Jahr.

Die logistischen Vorgänge verlaufen recht reibungslos, und aus dem Hafen von Dar es Salaam gibt es keine größeren Neuigkeiten.

Ruanda

In Ruanda wird am 15. Juli zwischen drei Präsidentschaftskandidaten gewählt, darunter der derzeitige Präsident Paul Kagame. Tragischerweise gab es bei einer Wahlkampfveranstaltung für den amtierenden Präsidenten einen Toten und Dutzende Verletzte bei einer Massenpanik.

Die Erntesaison ist nun fast abgeschlossen, über 90 % der Kaffeekirschen sind bereits gepflückt. Die Waschstationen schließen nun, und das getrocknete Parchment erreicht die Trockenmühlen. Insgesamt wird mit einem leichten Rückgang der Mengen gerechnet, aber die Qualitätsaussichten sind weiterhin vielversprechend.

Die lokalen Preise für Kaffeekirschen bleiben weiterhin hoch, beeinflusst durch Spekulationen über eine geringere Ernte.

Uganda

Die Wetterbedingungen in Uganda sind weiterhin gut. In Kampala sagen die Prognosen derzeit warme und teilweise sonnige Tage voraus. In der Region um den Mt. Elgon im Osten des Landes wird etwas Regen erwartet.

Uganda befindet sich derzeit in der Übergangszeit zwischen den Jahreszeiten. In den Arabica-Anbauregionen im Osten und Westen beginnt die Ernte normalerweise im September.

Bei Robusta geht die Erntesaison in die Endphase. Gute Mengen an Kaffee erreichten Kampala, aber der Zufluss lässt jetzt langsam nach. In der Hoffnung, höhere Preise zu erzielen, halten die Bauern ihren Kaffee etwas zurück.

Nach Angaben des USDA Foreign Agriculture Service werden die ugandische Kaffeeproduktion und die Exporte in den Jahren 2024/25 voraussichtlich steigen, was auf günstige Erntebedingungen, gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten und die Verjüngung der Kaffeepflanzen zurückzuführen ist.

24. Juni 2024

Was passiert gerade in Zentral-Amerika?

Allgemeine Neuigkeiten

Wir freuen uns schon sehr darauf, euch alle in Kopenhagen bei der WOC wiederzusehen - aber für diejenigen, die mit dem Flugzeug anreisen: Bitte schnallt euch an! Der Klimawandel verstärkt die Jetstreams, und dadurch haben die Turbulenzen erheblich zugenommen. CATs sind die Folge und haben nichts mit dem geliebten Haustier zu tun. "Clear-Air-Turbulenzen" sind besonders tückisch, weil sie dann auftreten, wenn die Anschnallzeichen bereits ausgeschaltet wurden. Die Fluggesellschaften melden eine wachsende Zahl von Verletzungen.

Und der Klimawandel ist auch ein Phänomen, das fast 2 Millionen muslimische Pilger letzte Woche bei ihrem Besuch in Mekka selbst erleiden mussten. Mehr als 1.300 Hadsch-Pilger starben in diesem Jahr aufgrund der extremen Hitze. Vor ein paar Wochen wurden die doch eher trockenen Königreiche der Vereinigten Arabischen Emirate, Katar und Oman von Extremregen überflutet. Eine erschreckende Mischung aus Hitzewellen, Erdrutschen und Überschwemmungen kostete mehr als 10 Menschen in Indien das Leben. Südbrasilien stand massiv unter Wasser und mehr als 600.000 Menschen mussten ihr Heim verlassen. Auch in einigen Teilen Europas kam es zu extremer Hitze und Überschwemmungen. In den USA könnten massive Hitzewellen in den zentralen und östlichen Regionen für die tödlichsten heißen Temperaturen seit Jahrzehnten verantwortlich sein.

Gleichzeitig zeigt der Bericht "Statistical Review of World Energy", dass die globalen Energieemissionen und der Verbrauch fossiler Brennstoffe im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreichen werden.

Und ja, wir brauchen die Energie, um die Krankenwagen zu fahren, die Krankenhäuser zu betreiben, das Wasser aus den überfluteten Gebieten zu pumpen und die Raumtemperaturen zu kühlen. Aber es muss dringend eine Alternative zu kohlenstoffintensiven, aus fossilen Rohstoffen hergestellten Brennstoffen gefunden werden. Alle Ideen zur Lösung des größten Rätsels der Menschheit sind willkommen...

Die folgenden Nachrichten werden sicherlich nichts an der aktuellen Dynamik der Weltwirtschaft ändern, aber dennoch ist es wichtig zu wissen, dass die Bank of England die Zinssätze vor den Wahlen am 4. Juli unverändert auf einem 16-Jahres-Hoch von 5,25 % belassen hat. Je nach Wahlausgang könnte diese Entscheidung revidiert werden. Auch Norwegen beließ die Zinssätze unverändert bei 4,50 %, was ebenfalls ein 16-Jahres-Hoch darstellt. Die Schweizerische Nationalbank hingegen senkte die Zinssätze und bleibt damit zusammen mit der Europäischen Zentralbank Spitzenreiter bei der Lockerung der Geldpolitik.

Als hätte jemand den Finger von der Arabica-Pausentaste genommen, stiegen die internationalen Preise am Donnerstag wieder an, nachdem der Markt am Mittwoch wegen der Feierlichkeiten zum amerikanischen Juneteenth geschlossen blieb. Eine ansonsten eher unaufregende Woche mit einer charakteristischen Seitwärtsbewegung machte einen überraschenden Sprung, als der Arabica-Preis mit 236,25 c/lb ein neues Zwei-Wochen-Hoch erreichte. Trotz einer Handelsspanne von 10 c/lb blieb das Handelsvolumen jedoch recht gering. Der Freitag brachte nicht den erwarteten Durchbruch, so dass der Markt wieder auf niedrigere Niveaus zurückfiel und die Woche mit einem leichten Plus von 0,3 % bei 225 c/lb schloss.
Der Robusta-Markt in London verdaute am Donnerstag einige Nachrichten über trockener als erwartetes Wetter in Vietnam und erreichte ein neues Zwei-Wochen-Hoch. Da das Ausmaß des Problems den Marktteilnehmern, Investoren und Spekulanten jedoch weiterhin Kopfzerbrechen bereitet, stehen die Robusta-Preise weiterhin stark unter Druck. London schloss 2,4 % höher bei 4,104 USD/MT.

Die wöchentliche Preisentwicklung lässt sich in den folgenden Tabellen verfolgen:

Nachrichten aus Zentralamerika

Wie in Europa steht auch in Nord- und Südamerika der Fußball im Mittelpunkt des Interesses, denn die Copa América hat gerade begonnen. Sechzehn Mannschaften nehmen an dem Turnier teil, und neun dieser Mannschaften sind Kaffeeproduzenten. Es wäre extrem schön, wenn dieses Mal eine Kaffeenation das Turnier gewinnen würde; allein die mathematischen Wahrscheinlichkeiten scheinen vielversprechend!

Mexiko wählte seine erste weibliche Präsidentin, Claudia Sheinbaum, eine Kandidatin des linken Flügels, die mit rund 60 % der Stimmen gewann. Sheinbaum, ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, setzte sich gegen zwei andere Kandidatinnen durch und wird vom derzeitigen mexikanischen Präsidenten Andrés López Obrador unterstützt.

In Guatemala meldete der Exportverband des Landes, dass China mindestens sieben Lieferungen mit Macadamia und Kaffee zurückgewiesen hat. Es wird vermutet, dass dies auf die diplomatischen Beziehungen Guatemalas zu Taiwan zurückzuführen ist. Neben Belize ist Guatemala das einzige zentralamerikanische Land, das Taiwan als unabhängigen Staat anerkennt. Honduras gehörte ebenfalls zu dieser Gruppe, aber unter der Regierung von Präsidentin Xiomara Castro nahm Honduras im vergangenen Jahr formelle Beziehungen zu China auf und brach die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan ab.

Im "Triángulo Norte" (Nördliches Dreieck) befinden sich Honduras, Guatemala und El Salvador aufgrund starker Regenfälle, die Erdrutsche und Überschwemmungen verursacht haben, in Alarmbereitschaft. Präsident Bukele rief in El Salvador für 15 Tage den Notstand aus. Jedes Jahr fordert die Regenzeit in der gesamten zentralamerikanischen Region, die zu den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen gehört, Dutzende von Todesopfern und verursacht erhebliche Schäden an der Infrastruktur.

Inzwischen ist in der gesamten Region kein Kaffee mehr zu kaufen, und die Ernte der neuen Kaffeekirschen wird etwa im Oktober beginnen. In Honduras wird die Ernte 2024/2025 aufgrund des starken Vorkommens von Kaffeerost und des Mangels an Arbeitskräften voraussichtlich geringer ausfallen. Im Gegensatz dazu wird für Nicaragua eine Steigerung der Ernte erwartet, die vor allem auf bessere Wetterbedingungen und den Zugang zu ertragreicheren Kaffeepflanzen zurückzuführen ist. In Mexiko ist ebenfalls mit einem leichten Produktionsanstieg zu rechnen.

Mit steigenden Wasserständen verbessert sich die Lage im Panamakanal allmählich, und der Verkehr nimmt zu.

Kaffeeproduktion in Zentralamerika

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Die PAZ-Projekt von Urbania in Kolumbien

Schließe die Augen und denke an Kolumbien - was kommt dir sofort in den Sinn? Kaffee! Seit den 1950er Jahren wirbt die Federación Nacional de Cafeteros aktiv für das Land als führenden Kaffeeproduzenten. Doch kolumbianische Kaffees haben unsere Herzen nicht nur durch eine erfolgreiche Marketingkampagne erobert, sondern glänzen auch durch ihre Qualität und Vielfalt. Kaffee wird in Kolumbien in über 20 Regionen angebaut, in denen malerische Landschaften mit steilen Bergen, üppigem Grün und Vogelgezwitscher für eine heitere Atmosphäre auf den Kaffeefarmen sorgen. Allerdings haben viele Gebiete in Kolumbien nicht immer diese ruhige Atmosphäre genießen können.

Während eines Großteils des letzten Jahrhunderts wurde Kolumbien von bewaffneten Konflikten heimgesucht. Was als Konfrontation zwischen liberalen und konservativen Parteien begann, eskalierte zu einem Krieg, an dem die Regierung, paramilitärische Kräfte, Guerillagruppen und Gangsterbanden beteiligt waren. Dieser langwierige Konflikt hatte für die Kolumbianer äußerst negative Folgen. Die Zahlen sprechen für sich: über 260.000 Menschen verloren ihr Leben, Tausende werden vermisst, und viele werden Opfer von Gewalt und Unsicherheit.

Nach zahlreichen Versuchen begann 2012 ein Friedensprozess zwischen der kolumbianischen Regierung und der FARC, einer der bekanntesten Guerillagruppen. Dieser Prozess gipfelte in einem endgültigen Abkommen, das im November 2016 unterzeichnet wurde. Nach jahrzehntelangen Unruhen ist es immer noch nicht leicht, Frieden zu schaffen und die wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenen Gebieten voranzutreiben.

An dieser Stelle kommen Unternehmen wie Urbania ins Spiel. Urbania wurde 2015 gegründet und eröffnete mehrere Coffeeshops in ganz Medellin. Seit seiner Gründung konzentriert sich das Unternehmen darauf, die Kaffeeproduktion für positive gesellschaftliche Veränderungen zu nutzen und arbeitet vor allem in gefährdeten Gemeinden und mit Opfern des bewaffneten Konflikts. Dies geschieht im Rahmen ihres PAZ-Projekts (PAZ heisst Frieden auf Spanisch), von dem wir seit letztem Jahr Kaffee kaufen.

Es ist nicht leicht, die Komplexität der kolumbianischen Nachkriegssituation und die Bemühungen zur Förderung eines positiven Wandels in den betroffenen Regionen, einschließlich der Kaffeeanbaugebiete, zu verstehen. Das gemeinsame Gespräch mit Julian Gamboa, Impact Manager und Mitbegründer von Urbania, gab uns einen tieferen Einblick in diese Problematik und die Rolle von Initiativen wie dem PAZ-Projekt.


Q&A


Julian — lass uns einfach anfangen! Erzähl uns bitte etwas über dich selbst. Wie bist du in die Welt des Kaffees gekommen?

Ich komme aus Bogotá, lebe aber seit 8 Jahren in Medellín. Meine Reise im Kaffee begann mit der Gründung von Urbania im Jahr 2015. Zuvor war ich kulturelle Veranstaltungen organisiert. Nach einigen langen Gesprächen mit meinem Geschäftspartner über das innovative Konzept von Coffeeshops, welches über das klassische Qualitätsversprechen hinausgeht und Projektarbeit mit einbezieht, habe ich mich entschlossen in die Kaffeewelt zu wechseln.

Bitte erzähl uns mehr über Urbania. Was ist das Ziel eurer Gründung gewesen?

Unser Ziel war es, ein Projekt- und Geschäftsmodell aufzustellen, das ausschließlich mit kleinen Kaffeefarmern zusammenarbeitet. Unser Ziel war es, dass sie durch die Produktion von Spezialitätenkaffee höhere Gewinne erzielen. Diese Vision führte zur Gründung von Urbania. Später erkannten wir, dass der Export entscheidend war, um den positiven Effekt unseres Projektes noch weiter zu verstärken. Das größere Volumen würde es uns ermöglichen, unseren Einfluss zu vergrößern, mit mehr Produzenten zusammenzuarbeiten und die Schutzzonen ebenfalls zu erweitern.

Ist denn genau dieser Fokus — die Zusammenarbeit mit kleinen Kaffeeproduzenten — das, was Urbania von anderen Kaffeeexporteuren unterscheidet?

Nein, das war nur die Geburtsstunde von Urbania. Wir haben uns seitdem darauf konzentriert, mit Opfern des bewaffneten Konflikts in Kolumbien zu arbeiten. Unser aktuelles Projektdesign ermöglicht eine "dreifache Wirkung" auf den Schlüsselbereichen Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsnachhaltigkeit.

Wir suchen nicht nach den qualitativ besten Kaffees in Kolumbien. Stattdessen stellen wir sicher, dass die Produzenten, mit denen wir zusammenarbeiten, sich als gute Landwirte und Unternehmer entwickeln. Allerdings ist hier die Qualität natürlich auch von extremer Bedeutung. Nur hierdurch können sie ihre Farmen, insbesondere in den stark vom Konflikt betroffenen Regionen, erfolgreich entwickeln.

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien ist unglaublich komplex, mit verschiedenen bewaffneten Gruppen, politischen Ideologien sowie sozioökonomischen Faktoren im Spiel. Könntest du uns mehr darüber erzählen? Wie hat sich der Konflikt auf das Leben der Kolumbianer ausgewirkt, einschließlich derjenigen, die in der Kaffeeproduktion tätig sind?

Klar, ich werde versuchen mich kurz zu fassen.

Der Konflikt begann in der Mitte des letzten Jahrhunderts mit der Bildung der Guerrillas in Kolumbien nach der kubanischen Revolution. Eine der prominentesten Gruppen war die FARC, die im Wesentlichen gegen die Regierung kämpfte.

Während dieser Zeit wurde Kolumbien als demokratisches Land nur von zwei Parteien regiert. Alternative Ideologien bzw. Parteien waren von den Wahlen ausgeschlossen. Diese Ausgrenzung verursachte im Wesentlichen die Guerillabewegungen, die das etablierte politische System herausfordern wollten.

Später, etwa in den 1980er Jahren, mit dem Aufkommen des extrem lukrativen Drogenhandels, mutierten die Guerillas vom politisch motivierten Freiheitskämpfer zum blutrünstigen Drogenhändler. Nur hierdurch konnten sie ihre militärischen Operationen weiter finanzieren. Dies führte zur Bildung paramilitärischer Gruppen, die den Konflikt nur weiter verkomplizierten. Die Beteiligung mehrerer Akteure — Guerillas, die kolumbianische Armee und Drogenhändler — schuf eine bürgerkriegsähnliche Situation. Ländliche Gebiete, in denen sich die Guerillas (FARC und ELN) oft etablierten, waren am stärksten betroffen. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die Kaffeeindustrie, da die Guerillas gesamte Kaffeeanbauregionen infiltrierten was zu Produktionsstörungen führten. Viele Kaffeebauern mussten aus Angst vor Unsicherheit und Gewalt mit ihren Familien ihre Farmen verlassen und sie den Guerrilleros hinterlassen.

Nach dem Friedensabkommen im Jahr 2016 suchen viele der Opfer immer noch nach einem Übergang ins "zivile" Leben. Opfer sind nicht nur die Vertrieben sondern auch minderjährige Jugendliche, die von den Guerrillas zwangsrekrutiert wurden, sowie auch Menschen, die ihre geliebten Verwandten oder auch ihr gesamtes Hab und Gut aufgrund der Milizen verloren haben.

Was ist denn das PAZ-Projekt genau? Und wie unterstützt es die vom bewaffneten Konflikte betroffenen Communities?

Das PAZ-Projekt begann 2017 nach dem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der FARC. In fast allen PAZ-Projekten sind wir Partner von größeren Friedensinitiativen die wiederum von den Vereinten Nationen oder anderen internationalen Organisationen wie USAID unterstützt werden. Sie suchen nach Partnern, die sich mit Kaffee auskennen und die hierdurch aktiv Kaffeebauern unterstützen können.

Es gibt zum Beispiel extrem betroffene Gemeinden wie Briceño in Antioquien und Genova in Quindío, die die seitens der Regierung als problematisch identifiziert worden sind und nun priorisiert den Übergang aus der „Post-Konflikt"-Phase schaffen müssen. Ein weiteres Projekt ist mit einem Farmer-Verband in der Provinz Tolima. Auch diese Region war stark vom Konflikt betroffen. Arbeitslosigkeit und knappe wirtschaftliche Ressourcen führen oft dazu, dass einzelne Personen sich in illegale Aktivitäten wie Kokaanbau, illegalem Bergbau, Drogenhandel und Wildtierhandel verstricken.

Unser Ziel ist es mit dem PAZ-Projekt den betroffenen Menschen einen Übergang hinzu legalen und nachhaltigen Lebensgrundlagen möglich zu machen. Anstatt Koka anzubauen, können Bauern auf den Anbau von Kaffee umsteigen. Wir suchen nach besseren und wirtschaftlicheren Möglichkeiten für diese Personen.

Also, das PAZ-Projekt verfolgt im Kern zwei Ziele. Erstens wollen wir die Profitabilität der Kaffeeproduzentengemeinschaften verbessern. Zweitens wollen wir die landwirtschaftliche Praktiken mit geringeren Umweltauswirkungen fördern.

Wie erreicht das PAZ-Projekt diese Ziele?

Wir trainieren Farmergruppen in den sogenannten Best Agricultural Practices. Die Themen reichen von der Kaffeeernte, über die Nachbearbeitung sowie die allgemeine Bewirtschaftung ihrer Farmen. Aus diesen Gruppen identifizieren wir die führenden Farmer die eine hohe Qualität bereits schon haben und aber auch das Potenzial, Spezialitätenkaffees zu produzieren. Sie übernehmen eine Führungsrolle für die benachbarten Farmer. Wir besuchen auch ihre Farmen, verkosten ihre Kaffees und geben ihnen Feedback, wie sie ihre Kaffees verbessern können.

Die bessere Qualität und die nachhaltig produzierten PAZ-Kaffees erhalten einen Bonus über den aktuellen Marktpreisen.

Wo genau werden heute PAZ-Kaffee-Projekte derzeit durchgeführt? Bitte berichte uns mehr über die beteiligten Farmer.

Das PAZ-Projekt hat in der Tolima Provinz begonnen und hat hier seinen Nukleus. 50 Farmer haben den Verband gegründet und heute sind es rund 120. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen, und über 90% sind Opfer des bewaffneten Konflikts.

Heute hat PAZ auch Projekte in Antioquien und hat Quindío und Valle del Cauca erreicht. Alle Projekte in diesen Gemeinschaften haben unterschiedliche Bestandteile. Zum Beispiel könnten wir ein PAZ Tolima oder ein PAZ Blend Antioquia aus verschiedenen Regionen haben, aber sie alle haben Friedensprojekte.

Insgesamt haben wir mit rund 400 Familien gearbeitet, hauptsächlich in Tolima und Antioquien. Es handelt sich um Kleinbauern mit einer durchschnittlichen Farmgröße von 2 Hektar. Sie bauen traditionelle Varietäten wie Castillo und Colombia an. Andere hingegen produzieren auch Bourbon und Geisha Microlots.

Wie sehen die Zukunftsaussichten aus?

Wir blicken optimistisch auf das Jahr 2024. Wir glauben aus tiefstem Herzen an den Wert und das Wachstumspotenzial von Projekten wie PAZ. Das Wetterphänomen El Niño macht klar welche Auswirkungen der Klimawandel auf Qualität und Produktivität hat. Während PAZ-Projekte sich in neue Gebiete ausdehnen, konzentrieren wir uns weiterhin darauf, Farmer zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam Qualität und Nachhaltigkeit voranzutreiben. Die Führungsaufgabe lokaler Farmer ist in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung, und wir sehen eine ausgezeichnete Gelegenheit, Frauen und junge Menschen als wirkungsvolle Leader innerhalb dieser Initiativen zu stärken.

*Interview übersetzt aus dem Spanischen

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Honduras: Harvest Update

Officially, the coffee harvest in Honduras starts on October 1, coinciding with its National Coffee Day. With 6 different producing regions across the country, Honduras has a prolonged harvesting period, with the lower regions beginning harvest activities in October, extending until February. Farms at higher altitudes in departments like La Paz, Intibuca, and Comayagua typically commence harvest activities later, starting around March and continuing through June and July.

Four months in, farmers are either preparing for the upcoming harvest or are at its peak: recollecting, depulping, fermenting, washing, drying, sorting... While we hear that these activities are progressing well across all regions, the harvest is also expected to be slightly smaller than in the coffee year 2022/23. It is not unusual to receive this kind of news during the harvest. Nonetheless, our own estimations remain positive.

Forecasts from IHCAFE (Honduras' National Coffee Institute) indicate that overall, Honduras will produce less coffee in the period 2023/24, with an estimate of some 5 million bags, 5-7% less than in the previous year.

Aerial view of coffee farms in Olancho.
Photo Credit: Cocaol

Insight from Agalta (Olancho, Yoro, Atlántido & Colón)

Less production seems to be a trend in most coffee regions. As conveyed by Asdrubal Sanchez, from the cooperative Cocaol in the region of Agalta, who tells us that in Olancho, their last harvest was substantially smaller than three seasons ago. This harvest, he expects a reduction of around 10%. "The department of El Paraiso, our neighbor, has usually been a big producer, but they are also experiencing a drop in production," he says. "We also hear that production could decrease in the west, but not as pronounced as here."

Asdrubal explains that this decrease in production is strongly linked to a lower labor force, as individuals flee the country in search of better opportunities in the US. He emphasizes that the absence of workers on the farm not only impacts the harvest but also hampers essential operations such as weed control and the application of organic fertilizer. He notes, "In my case, we usually start the harvest in December, but this year we had to start in January because we didn't have any pickers."

In addressing this challenge, Asdrubal explains that salaries have been adjusted, making them more attractive in order to retain workers. He has also found help with the use of a small mechanical picking machine, which, although requires an operator, reduces the overall workforce needed. "We can no longer depend solely on harvesting with people," he says.

Our Coffee Map depicting Honduras' 6 coffee regions.

Despite working with a limited team, Asdrubal is happy with how the harvest is progressing, with January and February being the most important months for cherry collection. He sees coffees coming in with good quality and a minimal percentage of defects. The weather conditions have also been favorable throughout January, with a few scattered rains keeping the soil moist.

Western Honduras has been sunny in the first month of 2024.
Photo Credit:Proexo

Insight from the West: Copan, Lempira & Ocotepeque

Moving to west Honduras, we spoke with Melany Madrid and René Madrid from Proexo in Corquín, and Carlos Guerra from San Rafael Agroindustrial in Copán Ruinas, both situated in the department of Copán, bordering Guatemala.

René reports that in the western region encompassing the departments of Copán, Lempira, and Ocotepeque, the harvest is 60% complete. However, he notes a delay of 2 to 3 weeks caused by low temperatures and persistent rain, preventing the first cherry collections, or harvesting the "requemas", as they are locally called. "In December, temperatures dropped to 9°C, conditions with which pickers cannot go to work in the fields," Melany states.

In terms of volume, René projects a 20% reduction across the entire western region. He tells us that one of the main reasons is climate change, which brings imbalances and unexpected circumstances in production. Carlos echoes the same challenge in Copan Ruinas, further west, as he explains that due to the changing weather and hotter weather patterns in his area, coffee cherries are ripening earlier than they used to.

Moreover, René says that another reason for lower production volumes is that many farmers are renovating their farms, opting to replace older plants with new varieties. Similar to Asdrubal's observations, René notes that a scarcity of labor in the western region poses a prominent problem. "Many times, producers lose their harvest due to the lack of pickers," he says. Carlos further elaborates that in Copán, it is increasingly common for families, previously engaged in coffee harvesting activities, to receive "remesas" (money sent from relatives abroad), resulting in them choosing not to work on the farms anymore.

Positive developments are also occurring during this coffee year in the West. Carlos tells us he sees a sustained high demand for high-quality Arabica, both in the international and local markets. "National coffee consumption has increased overall," he says. Rene and Melany highlight the impact of Proexo's Diversity and Inclusion programs, noting a significant rise in the involvement of women in the coffee supply chain compared to the previous year, with now 54 women producers collaborating with them.

Coffee farms during harvest season.
Photo Credit: Proexo

Preparations for EU Deforestation-Free Regulation

Currently, a big topic in the coffee industry is the new EU Deforestation-Free Regulation (EUDR), a new legislation aiming to prevent deforestation in global supply chains. The law will kick in on December 30, 2024 and applies to seven different commodities, including coffee. This means that coffee importers and roasters will need to prove that their traded coffees are free from deforestation.

This marks a transitional period for many players in the coffee supply chain, including producers and suppliers. René tells us they feel ready to comply with the law, citing ongoing efforts in digitizing their supply chain since 2019. "We also work with certifications such as Rainforest Alliance and Fairtrade, which require having data such as the farm geolocation, up to date, which is favorable to us," he adds.

Similarly, Asdrubal tells us he has been well informed about the regulation and believes Cocaol is on track. However, he expresses concern about the potential impact on smaller producers at origin, for whom compliance may pose greater challenges. "Between low prices and even harder market access, many producers become discouraged. Often, they end up leaving the country or switching their crop," he says. Furthermore, he adds that changing crops can end up even worsening the environment. "If they change their crop it is usually to corn, beans, or cattle, whereas coffee is one of the few crops that can be grown in harmony with the environment," Asdrubal says.

Wolfgang with Proexo's team during his last visit in November 2023.

At List + Beisler, our team is proactively monitoring and working to identify suitable solutions for our supply chain, guaranteeing that all our coffee adheres to the compliance requirements before January 2025. Our objective is to sustain the relationships cultivated over the years, providing support and collaboration with our suppliers during this transitional period.

We are expecting fresh new arrivals from Honduras in the next few months. If you would like to come by for a cupping, request samples, or simply learn more about our "Catracho" offerings, let us know! We are always happy to hear from you.

Click here to download a free PDF copy of Honduras' Coffee Map!

 

 

 

 

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Q Grader-Erfahrungen: Kalibrierung über Kontinente hinweg

Der Q Grader ist in der Kaffeebranche sehr bekannt. Die professionelle Zertifizierung wurde 2004 vom Coffee Quality Institute (CQI) ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass die Kaffeequalität weltweit nach denselben Kriterien verkostet, bewertet und eingestuft werden kann.

In diesem Sinne haben Q-Grader auf der ganzen Welt, egal ob sie Einkäufer, Produzenten oder Röster sind, eine gemeinsame Sprache zur Bewertung der Kaffeequalität.

Wie wird man Q-Grader?

Um Q-Grader zu werden, muss man eine sehr umfassende Prüfung ablegen. In der Regel werden diese Prüfungen mit Vorbereitungskursen zur Bewertung von Roh- und Röstkaffee kombiniert, die auch die Geruchs- und Geschmackssensorik umfassen. Darüber hinaus müssen die Teilnehmer auch Theorie studieren, Übungen zum Cupping durchführen und lernen, wie man das standardisierte Cupping-Protokoll der Speciality Coffee Association (SCA) richtig verwendet.

Kurz gesagt: Die Zertifizierung zum Q-Grader ist eine echte Herausforderung. Da die Anforderungen hoch sind, scheitern viele beim ersten Versuch und müssen einzelne Prüfungen wiederholen. Einmal bestanden, erhält man die Q-Grader-Zertifizierung, die alle drei Jahre durch eine persönliche Kalibrierungsprüfung erneuert werden kann.

Q Graders in unserem Qualitätssicherungs-Team

Und genau hier beginnt unsere Geschichte: Piotr Kotarba, einer der fünf Q-Grader in unserem List + Beisler-Team, musste seine Kalibrierungsprüfung ablegen, um seine Lizenz zu behalten. Seine ursprüngliche Q-Grader-Zertifizierung erhielt er im September 2020 in Warschau, Polen, seinem Heimatland. Dies war eine echte Herausforderung mitten in der COVID-19-Pandemie mit einem speziell angepassten Cuppingprotokoll. Aber es sieht so aus, als ob Piotr Herausforderungen wirklich genießt. Letzte Woche kehrte er ins Büro zurück, nachdem er seine Q-Kalibrierungsprüfung erfolgreich abgelegt hatte. Interessanterweise kam er dieses Mal nicht aus Polen, sondern aus Brasilien zurück.

Seine Entscheidung, die Prüfung in Brasilien abzulegen, entsprang seiner Neugierde, die Kalibrierungsprüfung in einem anderen Kontext zu absolvieren, nämlich im Ursprung. Mit einer anderen Kultur, Sprache und Kaffeeszene bot die Kalibrierung in Brasilien eine einzigartige Atmosphäre und eine neue Erfahrung. Es stellte sich aber auch die Frage: Ist die Prüfung die gleiche wie in Europa, oder bringt sie unvorhergesehene Vorteile oder Herausforderungen mit sich?

Piotr wurde in Warschau, 2020, zertifiziert.

Jetzt, wo er zurück ist, sagt Piotr: "Ja" - es gab einige Unterschiede, und es gab sowohl Herausforderungen als auch Vorteile."

Zunächst erklärt er, dass die Gruppe, die die Prüfung in Polen ablegte, kleiner war, mit nur sechs Teilnehmern, während die Kalibrierungssessions in Brasilien eine größere Gruppe von zwölf Personen umfassten. Außerdem empfand er das Umfeld in Patrocinio, im Bundesstaat Minas Gerais, als viel entspannter als in seiner Heimat. "In Polen war jeder mehr darauf bedacht zu wissen, wie der andere bewertet, und in Brasilien waren alle entspannter; sie machten sich nicht so viele Sorgen", sagt Piotr. "Ich habe eine entspanntere Atmosphäre gespürt, und alle waren super freundlich."

Piotr erklärt, dass dies möglicherweise nicht nur auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen ist, sondern auch auf die größere Erfahrung der brasilianischen Cupper zurückzuführen ist. Einige Teilnehmer unterzogen sich der Kalibrierungsprüfung sogar schon zum fünften Mal. "Der erste Unterschied ist also, dass ich mit Leuten zusammenkam, die viel mehr Erfahrung hatten, und der zweite Punkt ist, dass es landesbedingte kulturelle Unterschiede gibt", stellt er fest, denn Piotr musste die Prüfung in einer fremden Umgebung und in einer fremden Sprache ablegen - wenn das mal keine kulturellen Herausforderungen sind.

Herausforderungen und Vorteile

Der Hauptzweck des Q-Grading-Systems besteht darin, sicherzustellen, dass die Cupper kalibriert sind und sich bei der Bewertung der Kaffeequalität auf allgemeine Standards einigen. Kalibrierte Cupper haben ein gemeinsames Verständnis von Qualität und können die Kaffees auf dem Tisch auf einheitliche Weise bewerten. Zur Bewertung der Kaffees wird ein Punktesystem verwendet. Bei erfahrenen Q-Gradern sind Abweichungen vom Mittelwert der Gruppe eher die Ausnahme - vor allem dann, wenn die Cupper auf ein Ursprungsland hochspezialisiert sind. Meistens kennen sie dafür aber die Tassenprofile von Kaffees aus anderen Ländern und deren spezifische Qualitäten nicht so gut.

Piotr war wirklich besorgt über diese Situation, als er in Brasilien war und dort seine Kalibrierung durchführte. Die Cupper hatten vermutlich ein umfassenderes Verständnis für brasilianische Kaffees, als er es jemals haben könnte. Dafür war er mit Kaffees aus anderen Herkunftsländern wie Kolumbien, Guatemala, Kenia oder Äthiopien besser vertraut, was aber auch dazu führen konnte, dass er die Kaffees unterschiedlich bewertete. "Es ist schwieriger, weil man mit einer Gruppe von Leuten cupped, die an bestimmte Kaffeeprofile gewöhnt sind, und bei der Q-Bewertung geht es darum, dass die Cupper die Kaffees auf ähnliche Weise bewerten. Es war also spannend zu sehen, ob ich mit ihnen auf einer Wellenlänge lag", sagt Piotr.

Nachdem er die Kaffees von drei verschiedenen Tischen bewertet hatte, verließ Piotr den Cupping-Raum voller Unsicherheit. Würde er bestehen? Als der Q-Instruktor schließlich die Ergebnisse verkündete, war er erleichtert. Piotr Ergebnisse waren voll mit dem Rest der Gruppe harmonisiet und entsprechend kalibriert und er hat so seinen Kalibrierungskurs erfolgreich bestanden. Herzlichen Glückwunsch!

Q-Kalibrierung in Patrocinio, Brasilien. November 2023

Empfehlungen aus dieser Erfahrung

Piotr rät jedem, der den Kalibrierungskurs absolvieren möchte, nach Möglichkeit im Voraus mit anderen Q-Gradern zu trainieren. "Auf diese Weise kann man sich gegenseitig Beurteilungen und Ergebnisse mitteilen und wirklich sehen, wo man steht. Wenn man es alleine macht, weiß man es nicht, aber mit jemand anderem kann man die Ergebnisse vergleichen", sagt er.

Außerdem unterstreicht er, wie wichtig es ist, das SCA-Cupping-Formular beim cupppen zu verwenden und zu lernen, wie man es richtig anwendet. Das ist einfach entscheidend. Wenn man weiß, wie man es richtig anwendet, kann man bei der Auswertung wertvolle Zeit sparen.

Abschließend ermutigt Piotr jeden, der in Erwägung zieht, seine Q-Grader-Prüfung oder Kalibrierung außerhalb seines Heimatlandes durchzuführen, es einfach auszuprobieren. "Manchmal kam mir der Gedanke, dass ich den schwierigsten Weg dafür gewählt habe", sagt er. "Aber ich habe drei von drei Prüfungen bestanden. Ich kann es nur empfehlen! Es war ein cooles Abenteuer und brachte mich aus meiner Komfortzone heraus. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, viele Kaffeeprofis zu treffen und gute Erfahrungen auszutauschen."

"Q"urious? Nimm Kontakt mit Piotr und den anderen vier Q-Gradern von List + Beisler auf, um mehr zu erfahren und einen Termin für ein gemeinsames Cupping zu vereinbaren (events@list-beisler.de).

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Costa Rica: Origin Report

04.12.2023

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, und die Erntesaison in Mittelamerika geht weiter. In Costa Rica haben die Ernteaktivitäten in Regionen wie dem West Valley und Brunca bereits Ende August begonnen. In höher gelegenen Gebieten wie Tarrazú und dem Central Valley sind schon rote Kirschen an den Kaffeebäumen zu sehen, und einige Produzenten haben die ersten Ernterunden, die so genannten "graneas", bereits hinter sich. Wolfgang, Kaffeeeinkäufer bei L+B, berichtet von seinem letzten Besuch vor drei Wochen, dass die Ernte in Costa Rica schon viel weiter fortgeschritten ist als in den benachbarten Ländern.

Die acht Kaffeeregionen Costa Ricas

Für die Ernte 23/24 wird eine gute Qualität erwartet, allerdings werden die Mengen geringer ausfallen als im Vorjahr, was zu einem Preisanstieg führen könnte. Die Kaffeebauern konzentrieren sich auf die Produktion hochwertiger Kaffees, experimentieren mit der Verarbeitung und verschiedenen Varietäten und investieren in ihre Farmen. José Pablo Juarez, unabhängiger Berater und Q-Grader aus Costa Rica, berichtet, dass die Ernte im ganzen Land gut voranschreitet. "Die Kaffeekirschen entwickeln sich in allen Regionen gut, die Kaffeebäume sehen stark und gesund aus, und die Reifung der Kaffeekirschen scheint gleichmäßig zu verlaufen", sagt Juarez.

Wie auch in anderen Regionen der Welt ist Costa Rica mit dem Klimawandel konfrontiert. Wolfgang erzählt uns, dass in bestimmten Gebieten von Tarrazú und im Süden Costa Ricas die Reifung der Kaffeekirschen beschleunigt wurde, was wahrscheinlich auf die hohen Temperaturen der vergangenen Monate zurückzuführen ist. Dies hat dazu geführt, dass die Ernte in einigen Farmen früher eingefahren wurde. Dieser Erwärmungstrend war auch in Panama deutlich spürbar und führte zu einem Dürreszenario am Panamakanal.

Wie Juarez berichtet, gab es in einigen Gebieten zusätzlich zum klimawandelbedingten Wetterkarussell auch noch übermäßige Regenfälle. In tiefer gelegenen Regionen wurde berichtet, dass Kaffeekirschen aufgrund der übermäßigen Regenfälle von den Bäumen fielen, was für die Erzeuger in diesen Gebieten zu Verlusten führte. 

Rote, reife Kirschen in Tarrazú in der ersten Novemberwoche.

Der Mangel an Arbeitskräften ist eine weitere Herausforderung, von der in allen Regionen berichtet wird. Derzeit sind Pflücker aus Panama ins Land gekommen, um bei der Ernte zu helfen. Einige Kooperativen und landwirtschaftliche Betriebe arbeiten zusammen und organisieren ihre Sammeltage, so dass die Pflücker während der Woche auf verschiedenen Betrieben arbeiten können. Dadurch werden zusätzliche Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten für die Pflücker geschaffen, was im Gegenzug garantiert, dass mehr rote, reife Kirschen geerntet werden und mögliche Verluste durch zu Boden fallende Kirschen vermieden werden.

Darüber hinaus kündigte ICAFE, Costa Ricas Kaffee Institut, im Oktober an, dass Kaffeepflücker, ob lokal oder international, nun durch eine Berufsrisikoversicherung abgedeckt sind, um ihre Sicherheit zu erhöhen und ihnen ein Gefühl der Geborgenheit bei der Arbeit zu geben.

        

Besuch auf der Finca Santa Elena in Tarrazú


Wie jedes Jahr freuen wir uns darauf, neue Kaffees aus Costa Rica zu erhalten. Die ersten Muster werden voraussichtlich in den letzten Januar-Wochen 2024 in unserem Musterzimmer eintreffen. Wir halten euch mit neuen Updates auf dem Laufenden - Pura Vida!


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Nachhaltigkeit

Sustainability Manifesto

One of the most fascinating yet challenging things about international trade is the interdependence between people of different places and cultures. At List + Beisler, we have successfully fostered these relationships since 1901 – this does not happen accidentally. From the very beginning, we realized our role in the supply network. We are a linchpin, a connector between coffee-producing and coffee-consuming countries and people.

For some, it might be obvious to see how an importer can act as a connector... But, what may not be as obvious is how we all become what biologists call crosslinkers. As our world shrinks through more interconnectedness, we see this phenomenon playing out more and more. Famously, the first person to shed light on this reality was Alexander von Humboldt, a German polymath, geographer, naturalist, explorer, and proponent of environmentalism, who revolutionized the Western conception of nature. He was heralded as a genius scientist and networker for cultural and ecological systems from different parts of the earth. Humboldt coined the concept that the natural world is interconnected, which he called the "web of life". This web of life is an intricate system in which all living things are interconnected and dependent on each other for survival, forming a large chain of causes and effects. No substance and no activity should be considered in isolation.

Here at List + Beisler, we agree with Humboldt's view on interconnectedness. We also see daily evidence that many of the "web of life" strands are now broken, and more are being broken daily. Even in the early 1800s, back in the days of Humboldt, he had discovered the devastating damage caused by colonial plantations on Lake Valencia in Venezuela. He was the first scientist to warn of the dramatic consequences of human-made climate change.

Today we are already living with the impacts of climate change and global warming. We find ourselves in a world where human-made climate change is at a global crisis level. Coffee-growing regions are no exception where it has become more than evident. Pests are spreading into areas they were never able to reach before. Rains pour in formerly dry regions. Biodiversity is collapsing. Dry air is pushing deeper into what used to be cloud forests. Soil is eroding, with mudslides wiping out entire coffee-spotted hillsides. Drought and flooding affect the same regions and alternate their negative impact on nature and humans. We hear frightening and paralyzing bad news every day.

Despite this situation, we at List + Beisler are still optimistic. After all, every obstacle comes with an opportunity. We know that we have the chance to rethink and redesign our actions and create a better coffee future: for coffee-farming families, farmer associations, exporters, roasters, and coffee lovers worldwide.

Over the past few years, we have done a lot of research, talked to experts, and had many internal discussions on potential solutions for environmental and humanitarian challenges. If we are serious about finding solutions to these global issues, we are sure that our efforts must be deeply science-based and not purely ideology-driven. Furthermore, several approaches can be co-actively correct and effective.

This is why we would like to share our Sustainability Manifesto 2022/23 with you. Learn about our mission, goals, and achievements to generate positive impact through our holistic Sustainability Program: JOIN THE MOVEMENT.

Download the Sustainability Manifesto 2022/23 here.

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Climate resilience and coffee varieties

Without a doubt, climate change is significantly altering the landscape of coffee production. Rising temperatures, shifting rainfall patterns, and increased incidents of extreme weather events are disrupting traditional coffee-growing regions. Prolonged droughts, for instance, can lead to lower yields, while excessive rainfall and high humidity can result in pests and diseases such as coffee leaf rust. Moreover, rising temperatures can impact the geographical areas where coffee plants thrive, potentially forcing farmers to relocate their farms to cooler or higher areas, taking a toll on deforestation.

To adapt and bring coffee forward in light of these challenges, improving farming practices and coffee varieties plays a pivotal role. This is why we support the work of organizations such as World Coffee Research (WCR). Their work includes the improvement of coffee varieties, which does not only improve coffee plants' climate resilience and productivity, but also contributes to reducing farmers' risks while at the same time increasing yields.

Just last week, they released a new poster celebrating Arabica and Robusta coffee varieties. The poster depicts the relationship of over 100 coffee varieties from 22 countries, breaking down Arabica into four major groups: Bourbon Typica, Typica, Ethiopian Landrace, and Catimor. Robusta varieties, on the other hand, are classified according to countries: Congo, Congo x Guinea, Guinea, and Uganda.

This practical resource is available for everyone. To learn more or download a free copy, please visit WCR's website.



If you are a roaster and would like to support the work of WCR, you can collaborate through the Check-Off Program, here's how it works:

  • You can choose to donate 0,02 EUR/kg of green coffee sourced through List + Beisler. 
  • In return, we will increase your impact by adding a matching donation of 0,01 EUR/kg to every coffee purchase. These contributions will be clearly outlined in each contract.
  • Every four months, we will collect all the contributions and send them directly to WCR.

Want to learn more? Reach out to us via trade@list-beisler.de

Photo credits: World Coffee Research

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How does El Niño impact coffee production?

In the world of agriculture, few crops are as sensitive to climate as coffee trees. Coffee plants require specific conditions to flourish, and even minor changes in temperature or precipitation can significantly impact yield and quality. One of the most influential climate phenomena affecting coffee production is El Niño, a recurring climate pattern characterized by the warming of the Pacific Ocean. But what exactly is El Niño and how does it affect coffee production?

In this article, we delve into the intricate relationship between El Niño and coffee production, examining its economic, environmental, and social implications.


What is El Niño?

El Niño is a climate phenomenon that occurs every two to seven years, disrupting regular weather patterns around the globe. Essentially, it is described as the warming of the equatorial Pacific Ocean, which in turn influences atmospheric (air) circulation. El Niño is one phase within the broader climate phenomenon known as the El Niño–Southern Oscillation (ENSO). ENSO also comprises La Niña, a phase characterized by cooler-than-normal sea surface temperatures in the eastern Pacific Ocean.

You may be wondering, where does the name 'El Niño,' meaning 'little boy' in Spanish, come from? As the saying goes, fishermen along Peru's coast first noticed unusually warm water in the Pacific Ocean back in the 1600s. This weather anomaly brought along lots of fish from the cold depths of the sea, giving the fishermen a fantastic catch for Christmas. They coined this "present" El Niño de Navidad, because El Niño typically manifests around Christmas in December.

The changes in the weather patterns caused by El Niño have far reaching effects, impacting weather systems, ocean conditions, and, consequently, agricultural production.

 

The Science Behind El Niño's Impact on Coffee

The majority of the world's coffee is grown in a region known as the Coffee Belt, which stretches across the globe between the Tropics of Cancer and Capricorn. This area is particularly susceptible to the effects of El Niño, as the phenomenon can bring about drastic changes in weather conditions, such as prolonged droughts or excessive rainfall.

The coffee plant is highly susceptible to changes in its environment. This is why El Niño's influence on weather patterns can lead to conditions that are unfavorable for coffee growth. For instance, increased temperatures can accelerate the coffee bean's maturation process, resulting in an early harvest and affecting coffee's growth and quality negatively.

On the other hand, excessive rainfall can lead to the proliferation of pests, such as the coffee berry borer, and diseases like coffee leaf rust (known as "la roya" in Spanish). These conditions can devastate entire regions. This is exactly what happened in late 2007 and 2008 in Colombia and Central America. One-third of Colombia's coffee production was destroyed by coffee leaf rust, while farms in Honduras and Nicaragua were also massively hit by the fungus.

Nonetheless, El Niño is extremely complex and the weather changes it triggers manifest differently across regions. Typically, El Niño brings decreasing rains to Colombia, Central America, Indonesia, Papua New Guinea, and Vietnam. On the other hand, Peru, Brazil, and some African countries are challenged by excessive rainfall.

 

Economic Consequences for Coffee Producers

The economic repercussions of El Niño on coffee production are profound. When weather patterns are disrupted, coffee farmers face a multitude of challenges that can lead to decreased yields and increased production costs. For example, drought conditions may require additional irrigation, which is costly and resource-intensive. This could particularly impact farmers in certain producing areas lacking irrigation systems, making them heavily reliant on natural precipitation.

Excessive rainfall, conversely, may result in soil erosion and the need for more frequent application of fungicides to combat diseases. These additional costs can be devastating for small-scale farmers who already operate on thin margins.

Despite the challenges, there are positive outcomes worth highlighting. In Colombia, for instance, the El Niño phenomenon has sometimes had a positive impact. In the case of increased sunshine hours, for example, coffee trees can produce more coffee cherries, ultimately resulting in higher yields.


Price Volatility

El Niño events do not only affect coffee in terms of production. The uncertainty surrounding it leads to significant price volatility in the coffee market. Farmers, middlemen, exporters, traders, and roasters are aware of the potential impact on coffee yields, and this can lead to speculative behavior.

Certainly, the participation of hedge funds in the international coffee markets adds another layer of speculation. As a result, coffee prices can swing dramatically, making it difficult for the coffee value chain actors to plan for the future. During these periods, it is indeed the smallholder coffee farmers who bear the highest toll.

Green coffee cherries.

Environmental Ramifications

Besides its effects on the economic landscape, El Niño also brings about significant environmental consequences. The altered weather patterns can exacerbate ecological issues such as deforestation and soil degradation. For instance, drought conditions can make forests more susceptible to wildfires, which not only destroy coffee plantations but also contribute to air pollution and loss of biodiversity.

Water scarcity is also a pressing issue in regions where El Niño leads to drought. As with every agricultural undertaking, coffee production also needs water, and insufficient water can cascade effects on local ecosystems. Rivers and streams may dry up, affecting not just agriculture but also local fauna and the surrounding communities.


Latest Weather Forecasts and Global Alerts

The latest weather forecast reports to come from the U.S. Government's National Weather Service's Climate Prediction Centre anticipate that a transition from ENSO neutral conditions could occur during the next few months, with a 95% chance that El Niño weather conditions are expected to come into play towards December this year. The Australian Government Bureau of Meteorology has issued an El Niño alert, forecasting an 80% chance that the El Niño weather phenomenon will develop by the end of the year. This weather phenomenon, should it come to the fore, is associated with above-average sea surface temperatures across the equatorial Pacific Ocean, which would threaten partial drought conditions for the Pacific rim coffee countries such as Colombia and Indonesia. It could, however, bring with it further potential for increased rainfall for the coffee-growing districts in Southeast Brazil.

The Indonesian weather agency BMKG has also reported that the prevailing El Niño weather phenomenon, which typically brings prolonged hot and dry weather to the area, may be affecting more than two-thirds of the country. This includes Java and parts of Sumatra, two key coffee-producing regions in the country.

Coffee farm in Brazil.

Case Studies: Countries Most Affected

Brazil
Brazil is the world's largest coffee producer, and its coffee belt is significantly impacted by El Niño. The phenomenon has been linked to severe droughts in some years and flooding in others, both of which have detrimental effects on coffee production. As the world's leading producer, the uncertainty surrounding its supply can potentially lead to significant repercussions on coffee prices.

Colombia
Colombia, another significant player in the coffee industry, also faces challenges due to El Niño. The country's mountainous terrain makes it particularly vulnerable to landslides during periods of excessive rainfall, which can wipe out coffee plantations entirely. And not to forget the earlier mentioned increase in coffee plant diseases such as coffee leaf rust.

Mitigation Strategies

Given the significant impact of El Niño on coffee production, it is crucial for stakeholders to develop mitigation strategies. These can range from adopting more resilient coffee varieties to implementing water-saving technologies.

One approach is the adoption of climate-smart agricultural practices, which aim to make farming more resilient to climate variability. This can encompass techniques such as cultivating shade-grown coffee, which is less susceptible to temperature fluctuations. Other practices include adjusting fertilization practices based on the availability of water and rainfall distribution as well as providing plants with the proper maintenance, like stumping and pruning.

National Governments can also play a role by providing subsidies for the adoption of more sustainable farming practices or offering insurance schemes to protect farmers against extreme weather events.

Coffee picking during harvest season.

El Niño is a powerful climate phenomenon with far-reaching implications for coffee production. Its effects are experienced on the economic, environmental, and social levels, making it a critical issue for anyone involved in the coffee supply chain. While it is impossible to prevent El Niño events, understanding their impact and implementing mitigation strategies can go a long way in safeguarding the future of coffee.

 

 

 

Nachhaltigkeit

Farming Accelerator Projekt - Äthiopien

Oktober 2021

Während derzeit die Klimakonferenz COP26 in Glasgow stattfindet und die enorme Bedeutung von Nachhaltigkeit als Grundlage all unseres Handelns verdeutlicht, freuen wir uns, euch von unseren Erfahrungen von unserer Reise nach Südäthiopien zu berichten, wo wir unser Farming Accelerator-Projekt besucht haben.

Dieses Projekt begann kurz vor den Covid-19-bedingten Lockdowns im März 2020 und läuft nun seit mehr als einem Jahr. Es. Trotz aller Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie konnten wir unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen mit der dringend benötigten Arbeit in diesem Teil Äthiopiens beginnen.
Das Prinzip des Projekts ist einfach und smart: Wir haben uns mit UN-ITC, Enveritas und COQUA zusammengetan, um die größten Herausforderungen in Hinblick auf Nachhaltigkeit anzugehen, mit denen die Kleinbauern in Südäthiopien konfrontiert sind. Wir haben sechs Kaffeeregionen in Yirgacheffe und Sidama ausgewählt, die für ihre hervorragende Qualität bekannt sind. Mithilfe von künstlicher Intelligenz, Satellitentechnologie und persönlichen Gesprächen kann Enveritas uns genaue und transparente Daten über die Situation der Bauern liefern. Auf der Grundlage dieser Informationen haben wir gemeinsam mit UN-ITC und COQUA eine Reihe von Schulungen entwickelt. Diese Schulungen decken zwei Hauptbereiche ab:

Nachhaltige Produktivitätssteigerung - die unter anderem Folgendes umfasst:

-> Bewährte landwirtschaftliche Praktiken
-> Konstante Produktqualität

Landwirtschaft als Familienunternehmung - mit Schulung in den Bereichen:

-> Finanzielle Grundkenntnisse (Buchhaltung und Buchführung)
-> Einkommensdiversifizierung und Unternehmensentwicklung

Alle Schulungen sind integrativ und richten sich an die gesamte Familie, die auf oder in der Nähe der Kaffeefarm lebt und arbeitet. Es ist das angestrebte Ziel alle Familienmitglieder gleichermaßen einzubeziehen.
Die Entwicklung der Schulungsmodule konnten recht schnell entwickelt werden. Es bleibt allerdings eine Herausforderung, diese dann auch umzusetzen. Wir haben hiertu mehrere Farmer-Trainer rekrutiert, junge enthusiastische Agrarfachleute aus den lokalen Dörfern, die in den dortigen Gemeinschaften gut vernetzt sind.  Sie werden von einem leitenden Agronomen und erfahrenen Trainer weiter ausgebildet und bekommen die Fachkenntnisse zu unseren Trainingsmodulen geschult. Das Projekt umfasst 60 Demonstrationsflächen (sog. Demo-Plots), auf denen die Kaffeefarmer dann geschult werden. Die Farmer-Trainer können dann hier die Methoden erklären, im Anschluss können dann die Farmer und ihre Familien selbst experimentieren. Jeder Farmer-Trainer schult eine Gruppe von Kaffee-Bauern. Dank dieser Methode erreichen wir 1.800 Farmer aus der Region mit unseren Trainings.

Auf allen Demo-Plots haben wir bereits Kompostieranlagen eingerichtet. Zahlreiche Farmer wenden diese neu erlernten Techniken bereits auf ihrem Land an. Sie haben auch gelernt, wie man eine Kaffeepflanze beschneidet und sie haben verstanden, wie wichtig es ist, junge und starke Pflanzen zu haben, um die Produktivität zu steigern. Die meisten Kleinbauern führen keine Aufzeichnungen über Einnahmen und Ausgaben und sind daher nicht in der Lage, die Ergebnisse ihrer Arbeit genau zu beurteilen. Um den Betrieb besser führen zu können, ist es jedoch entscheidend, die grundlegenden Zahlen der Einnahmen und Ausgaben zu verstehen. Deshalb schulen wir auch das. In der Regel sind es Frauen und die jüngere Generation, die die Bedeutung und die Auswirkungen dieser Übung am besten verstehen und dann auch umsetzen.
Sobald das Projekt läuft, ist es für alle Beteiligten - vom Bauern bis zum Röster - wichtig, Zugang zu diesen Kaffees zu haben. Durch den kontinuierlichen Bezug dieser projektbezogenen Kaffees wird ein systemischer Wandel eingeleitet.
Das ist es, was wir als "Sustainability-as-a- Service" (SaaS) definieren - mit einer kleinen Abwandlung des ursprünglichen Akronyms ;-). Kurz gesagt: Exzellente Kaffeequalität, die vom Baum bis zur Tasse nachhaltig produziert und bezogen wird.

Besuchte Regionen:
Wir begannen unsere Reise mit einem Flug von Addis Abeba nach Awasa. Von dort aus fuhren wir nach Süden in Richtung Dila. Von Dila aus fuhren wir zu den Kaffeefeldern in der Umgebung der kleinen Dörfer (Kebeles genannt) Nurakorate, Kumato, Adame, Gotiti und Chelchele. Wir besuchten 15 Demonstrationsflächen und Bauernhöfe in der Umgebung dieser Demonstrationsflächen. Während unserer Besuche vor Ort sprachen wir mit über 100 Bauern und befragten sie und die Ausbilder, um ihre Bedürfnisse besser zu verstehen und die Effizienz unseres Ausbildungsangebots zu überprüfen.

Prädikat:
Ein tolles und inspirierendes Projekt, das beweist, dass Nachhaltigkeit im Kaffeesektor funktioniert.

 

Kaffeewissen

List+Beisler's Beitrag zur 4. Ausgabe des "The Coffee Guide"

Blog von: Philip von der Goltz, 14.10.2021

Als Verantwortlicher für Nachhaltigkeit, Marketing und Digitalisierung bei List + Beisler waren dies besondere Wochen für mich. Vor mehr als 20 Jahren habe ich angefangen, in der schönen Welt des Kaffees zu arbeiten. Ich war erst ein paar Wochen im neuen Job, als die internationalen Kaffeepreise ihren historischen Tiefststand von 41,50 c/lb erreichten. Das war im Dezember 2001. Damals sah es für mich wie das Ende der Kaffeewelt aus. Glücklicherweise wurde ich eines Besseren belehrt!
Die extreme Preisvolatilität ist einer von vielen Faktoren, die sich direkt auf das Leben und die Geschäfte aller Beteiligten der Kaffee-Wertschöpfungskette auswirken. Das schwächste Glied in unserer Gemeinschaft sind jedoch die Kaffeebauern, insbesondere die Kleinbauern. Die Kaffeebauern sind abhängig von den internationalen Kaffeepreisen und den Launen von Mutter Natur, den Schwankungen der lokalen Währungen und den politischen Entwicklungen. Viele Faktoren kommen zusammen und liegen oft weit außerhalb ihres Einflusses.

Kaffee: ein komplexer Wissensbereich
Ein gründliches Verständnis der Kaffeewelt zu erlangen ist ein zeitaufwändiges Unterfangen, aber der Schlüssel zur Verbesserung des eigenen Wissens und der Entscheidungsfähigkeit. Auf meiner eigenen Reise hatte ich das Glück, von einigen der Besten der Branche zu lernen. Dennoch gibt es noch viel Raum für Entwicklung. Nach all diesen Jahren bin ich zumindest zu einer festen Überzeugung gelangt: Kaffee ist ein lebenslanger Lernprozess; je mehr man weiß, desto mehr erkennt man, dass es noch mehr zu lernen und zu verstehen gibt. Die Komplexität dieses globalen Geschäfts schafft eine sich ständig weiterentwickelnde und verändernde Realität in Bezug auf Produktion, Handel, Verbrauch und viele andere Komponenten des Kaffees. Das Wissen muss ständig angepasst und aktualisiert werden.

Wie soll man also anfangen und was soll man lernen? Es liegt in der Natur der Komplexität, dass sie sich nur schwer zusammenfassen und vereinfachen lässt. Kaffee wird überall auf der Welt angebaut und auf vielfältige Weise konsumiert. Nehmen wir an, man möchte nicht nur seinen eigenen Horizont erweitern, sondern sich in seinem Beruf wirklich entfalten. In diesem Fall ist es von entscheidender Bedeutung, Ideen, Gedanken, Fakten und wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse von so vielen Fachleuten wie möglich zu erhalten. Man sollte seine Quellen daher mit Bedacht wählen.

Bereits 1992 wurde der erste Coffee Guide von United Nations' International Trade Centre (UN/ITC) veröffentlicht. Er wurde zur führenden Informationsquelle für Fachleute in Bezug auf Kaffee. Es handelte sich um ein Handbuch für den Handel mit Kaffee, das hauptsächlich von Jan van Hilten und Morten Scholer verfasst wurde. Nach dem anfänglichen Erfolg machten sie weiter und entwickelten zusammen mit einem Team von Branchenexperten zwei weitere Guides (veröffentlicht 2002 und 2012). Diese - meiner Meinung nach - hervorragende Arbeit versorgte die Kaffeebranche mit detailliertem Wissen und stellte einen unschätzbaren Wert für die Kaffeewelt dar.
Seit der letzten Veröffentlichung sind fast 10 Jahre vergangen. Es war nicht nur an der Zeit, die Informationen zu aktualisieren, sondern auch, sich an neue Gegebenheiten anzupassen.

Quelle: ITC "Building on the legacy: From commodity handbook to comprehensive working tool."

Wie alles begann und wie sich das Team entwickelte
Vor achtzehn Monaten bat mich Hernan Manson, der Leiter der UN/ITC-Abteilung Alliances for Action, die Aufgabe zu übernehmen, den ITC Coffee Guide zu aktualisieren. So spannend diese Aufgabe auch ist, so herausfordernd ist sie auch. Am ersten Tag dieses Projekts hatten Hernan und ich gerade damit begonnen, uns einen Überblick über den Umfang dieses Vorhabens zu verschaffen, als uns langsam das Ausmaß der Arbeit bewusst wurde, die vor uns lag. Die Fülle der zu behandelnden Themen erinnerte mich an einen Spruch eines Lehrers aus meiner Schulzeit: "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo man es findet!". Und so begannen wir ein Brainstorming über die Personen, mit denen wir zusammenarbeiten wollten. Wir bildeten ein engagiertes Expertenteam: Sarah Charles als meine wichtigste Co-Autorin, Redakteurin und kreatives Kraftpaket. Sie ist eine bekannte Autorin, die bereits an mehreren Kaffee-Publikationen gearbeitet hat. Martina Bozzola, eine hervorragende Akademikerin, Professorin für Wirtschaft und Landwirtschaft an der Queen's University of Belfast und leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Tommaso Ferretti, Experte für nachhaltige Handelsfinanzierung, promovierte an der McGill University und wurde während der Erstellung dieser neuen Ausgabe Vater. Er hatte sicherlich sehr kurze Nächte, aber nicht nur wegen des neugeborenen Babys. Eleni Gerakari, die all unsere Gedanken und Ideen in umsetzbare Arbeit umwandelt und etwas Ordnung in unser kreatives Durcheinander bringt. Sie ist eine große Bereicherung für uns alle! Und nicht zuletzt: Neil Rosser - der Datenmeister. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung mit den Zahlen, die die Welt des Kaffees bewegen.
Neben unserem Kernteam haben wir eine hochprofessionelle und motivierte Gruppe von über 70 Branchenexperten engagiert. Die Bandbreite ist groß: von Kaffeebauern, Kooperativen, Exporteuren, Importeuren, Röstern, Coffeeshops, Beratern bis hin zu Hochschulen, internationalen Institutionen, NGOs und Verbänden aller Art. Wir sind stolz darauf, dass wir die gesamte Gemeinschaft der Kaffeestakeholder abdecken. Dieses Netzwerk von passionierten Kaffeeliebhabern ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren des neuen Leitfadens.

Was ist neu?
Hier ein kurzer Einblick in die wesentlichen Neuerungen:
- Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema, mit dem versucht wird, die Branche auf den Weg zum neuen Normalzustand zu führen
- Neueste Statistiken und Trends: Die Produktionszahlen sind in drei Gruppen unterteilt, die zwischen Standard-, Premium- und spezialisierten Kaffees unterscheiden.
- Der Schwerpunkt liegt auf der Benutzerfreundlichkeit. Acht unabhängige Module mit einer entsprechenden Toolbox, die praktische Ratschläge und Fallstudien enthält.
- Ein neues Kapitel über die neuesten Innovationen ist jetzt Teil des Leitfadens. Dabei geht es vor allem um die digitale Seite des Geschäfts.

Nach 18 Monaten intensiver Arbeit bin ich glücklich, diese neue Ausgabe endlich auf den Markt bringen zu können. Ich bin dankbar für alle, die uns bei der Verwirklichung dieses Mammutprojekts unterstützt haben! Mit diesem Guide haben wir den Grundstein für ein neues Kapitel gelegt und hoffen, zu einem besseren Verständnis der Kaffeewelt für Fachleute entlang der gesamten Wertschöpfungskette beigetragen zu haben. Die Herausforderungen der nächsten Jahre werden zunehmen und noch größer werden. Möge der neue Coffee Guide uns dabei helfen, angemessene und nachhaltige Lösungen zu finden.

Wo ist er zu finden?
Kein anderer Tag als der Internationale Tag des Kaffees (1. Oktober 2021) hätte besser geeignet sein können, um die vierte Ausgabe des Kaffeeführers offiziell vorzustellen. "The Coffee Guide, 4. Ausgabe" kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Wir freuen uns auf eure Kommentare und Eindrücke!

 

Nachhaltigkeit

Wir sind der erste World Coffee Research Partner in Deutschland!

List + Beisler: neue Partnerschaft mit World Coffee Research

Nachhaltigkeit ist untrennbar mit der DNA unseres Unternehmens verbunden. Daher fördert und unterstützt List + Beisler seit langem Nachhaltigkeitsprojekte in Kaffeeanbaugebieten.

Hierbei konzentrieren wir uns hauptsächlich auf kaffeebezogene Schulungen für Kleinfarmer. Zu unseren wichtigsten Schulungsthemen gehören u.a. bewährte Methoden zur nachhaltigen Bewirtschaftung von kleinen Kaffeefarmen, die Schritte vor, während und nach der Ernte sowie die Verarbeitung der frisch geernteten Kaffees. Ziel dieser Projekte ist es, sowohl die Produktivität der Farm als auch die Qualität der Kaffees zu steigern. Hierdurch wollen wir die „Software" – das Wissen - der Farmer verbessern und ihnen helfen, qualifiziertere Kompetenzen in relevanten landwirtschaftlichen Praktiken, wie beispielsweise modernenn Kompostierungsmethoden, zu erlangen.

Allerdings treffen wir immer wieder auf einen erheblichen und substantiellen Engpass: die vorhandene Infrastruktur der Kleinfarmen oder besser gesagt die „Hardware" - die Kaffeebäume -selbst. In der Regel handelt es sich um zufällig gemischte Kaffeebaum-Sorten (Varietäten), die eher zweckmäßig gepflanzt, aber nicht strategisch optimiert wurden. Somit kann der Kaffeefarmer leider nicht die (jedoch sehr benötigte) höhere Qualität, mehr Produktivität und Effizienz erreichen.

Wenn wir den Kaffeefarmern helfen wollen eine nachhaltige Existenzgrundlage zu erreichen und darüber hinaus auch noch weitergehende Verbesserungen anstreben, muss sich der gordische Knoten um den beschriebenen Engpass auflösen.

Daher haben wir angefangen nach möglichen Lösungsansätzen Ausschau zu halten um möglichst zeitnah den Engpass zu schließen. Nach einer umfassenden Recherche haben wir nun endlich eine Organisation gefunden, die mit wissenschaftlichen, fortschrittlichen und vor allem nicht genetisch manipulierten (!) Ansätzen genau dieses bereits schon heute erfolgreich umsetzt.

Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit World Coffee Research (WCR) bekannt zu geben.

Wir hatten die großartige Gelegenheit, während der WOC im vergangenen Juni, Vern Long, die neue Geschäftsführerin von WCR kennenzulernen. Wir trafen uns auf unserer fröhlichen Messe-Party. Mit kühlen Getränken in unseren Händen konnten wir nach einem langen Messetag unsere Zusammenarbeit besprechen.

Worum handelt es sich bei WCR genau? 2012 wurde diese gemeinnützige Forschungsorganisation von der globalen Kaffeeindustrie gegründet. Dank moderner landwirtschaftlicher und wissenschaftlicher Errungenschaften ist es nun möglich unter anderem Erträge, Qualität und sogar die Klimaresilienz der Kaffeepflanze zu verbessern. Hiermit leisten die neuen Varietäten in ihrer Vielseitigkeit einen erheblichen Beitrag zum Wohlergehen der Kaffeefarmer und erweitern die Biodiversität der Farm.                           

WCR konzentriert sich genau auf diese Arbeit: sie nutzen fortschrittliche und angewandte Forschung in den Bereichen Kaffeegenetik (kein GVO!) und Landwirtschaft, um neue Kaffeesorten (Varietäten) zu produzieren aber auch neue, innovative Anbaumethoden zu erforschen.

Eine verbesserte und fokussierte Pflanzen-Vielfalt hat gleich mehrere Vorteile:

1) Mit mehr Biodiversität im Anbau versetzt sich eine Kaffeefarm eher in die Lage einen Schädlingsangriff oder extreme Veränderungen im Klima zu überstehen.

2) Mit dem Zugang zu diesen Varietäten kann ein Kaffeefarmer neue Bepflanzungen auf die geographischen und klimatischen Bedingungen seiner Farm ideal abstimmen. Hierdurch wird ein Kaffeebaum in eine Umgebung gepflanzt, die seinen Bedürfnissen entspricht. Ein glücklicher Baum ist ein gesunder Baum, und gesunde Bäume produzieren nun mal bekannterweise mehr und besseren Kaffee. :-)

Das WCR arbeitet mit einem hervorragenden Netzwerk führender Wissenschaftler und Kaffee-Institutionen auf der ganzen Welt zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Lösungen, die schnell umsetzbar sind und innovativen und qualitätsbewussten Kaffeebauern zugänglich gemacht werden.

Nun möchten wir auch Sie zu dieser neuen Partnerschaft einladen – werden Sie Teil des Check-Off Programs!

Wie können Sie teilnehmen? Wie funktioniert es?

keyboard_arrow_rightAb sofort können Sie sich als Röster anmelden und zwischen 0,02 bis 0,20 EUR/kg Rohkaffee, der über List + Beisler bezogen wird, zu spenden.

keyboard_arrow_rightList + Beisler ergänzt diese Spende mit 0,02 EUR/kg gekauftem Rohkaffee.

keyboard_arrow_rightList + Beisler registriert alle Kaffeekäufe teilnehmender Röster mit den vereinbarten Spenden-Beiträgen. Die Spende wird auf dem Kontrakt separat ausgewiesen – analog zu bspw. den Frachtkosten.

keyboard_arrow_rightList + Beisler verwaltet die Spenden und überweist sie vierteljährlich an WCR.

keyboard_arrow_rightEinmal eingerichtet, unterstützen Sie automatisch bei jeder weiteren Bestellung.

Weitere Informationen finden Sie auf worldcoffeeresearch.org oder wenn Sie uns direkt kontaktieren!

NB: Da sowohl List + Beisler als auch WCR privatrechtliche Organisationen sind, sind wir nicht in der Lage Spendenquittungen auszustellen.

In Tansania

Edelweiss, Ngorongoro Krater

Edelweiss Estate, Ngorongoro Crater. Heading west from Moshi, our next destination led us to the Arusha Coffee Mill. This dry mill is owned by the Edelweiss Estate and mills the parchment of 4-5 neighboring farms next to their own. We got to cup the first Edelweiss lots from lower altitudes. Neel Vohora, the third generation owner of the farm, loves to experiment with different processing styles. This upcoming crop there will be refreshing samples of carbonic maceration, anaerobic fermentation and honey coffees to be checked out. First samples should reach us in the second half of September, with shipments reaching us in Jan/Feb.

The Edelweiss Estate consists of two neighboring farms: Edelweiss and Helgoland/Ascona. The funky German names are a heritage from German settlement in the early 20th century. Both farms are adjacent to the Ngorongoro Conservation Area with an abundance of wildlife such as elephants, buffalos, lions, the endangered black rhinos and zebras. This wildlife is both a blessing and a curse. On the one hand, this land remains a diversified part of its natural surroundings. On the other hand, the coffee trees have undergone a quite stringent rejuvenation program over the past ten years, production is said to reach a new peak this year. Yet, buffalos and elephants in particular cut back yields by destroying not only a few trees but sometimes also complete hillsides. Young buffalos that grow horns, are suffering from itching, so they rub their horns on coffee trees. Elephants dig huge holes with their tusks to lick minerals out of the soils. Both farms already dedicate 30% of their area to a natural buffer zone for wildlife protection. It remains tricky though to balance the needs of farmers and wildlife in such proximity. Nevertheless, Neel is positive to find a solution that works for both.

Until then, we keep our fingers crossed that buffalos and elephants are not too keen on the fine cherries Edelweiss has been producing and will leave more of that juicy and complex coffee for us. Stay tuned for some unique rhubarb in your cup!

In Tansania

Kleinbauern-Kooperativen, Kilimandscharo

Smallholder cooperatives, Kilimanjaro. Our second visit took us a bit east of the Kili to the producers of our regional coffees "Kulala Kifaru""Lulu Kaskazini" and "Mamsera Amcos". While the first two coffees represent a mix from several cooperatives, Mamsera Amcos coffee stems from a single-cooperative.
Seven members of the UTZ-certified Mamsera Amcos welcomed us at their headquarters and warehouse. Their modern organization is led by a female manager and supported by a retired accountant of the Tanzanian Coffee Board. In total 2,000 members bring their parchment to the cooperative to be weighed and sold. A similar set-up was found at another cooperative called Mamba South Cooperative. We got to speak to several farmers and members of the cooperatives. All of them named similar challenges they are currently facing: costs for fertilizers, aging trees and especially the youth leaving to the cities.

To tackle these challenges, the cooperatives have come up with practical solutions: regular trainings teach the farmers how to produce their own fertilizers as done at the farm of Christian Arestides Massae (see picture). In cooperation with an NGO, they are also setting up a nursery to slowly replace some of the 100-year-old trees by fresh and more productive ones. In addition, the farmers exchange their experiences in pruning with "promoter farmers" within the cooperatives. Convincing the youth to follow in coffee growing remains the most challenging problem though. By employing young people, the cooperatives try to create a bridge between the generations. They also award the best 45 farmers as an incentive for good quality and prestige. Yet, according to them, the average age of a coffee farmer in the Kili area currently lies above 60. Next to climate change, we also consider this as one the critical points for future coffee production. The cooperatives have done a great job in this area and we hope to have a continuous coffee flow in the future, too!

By buying these coffees, you certainly contribute to supporting the smallholder farmers from these cooperatives, too. Coffees from this area tend to be slightly floral and come with an intense citric acidity. We expect the first samples from this area in November and are excited to see what this year's production will bring!

Im Ursprung

Ursprungsreise nach Tansania

Tansania, August 2019

Pünktlich zum Start der Ernte, haben wir uns auf den Weg nach Nord-Tansania gemacht. Wir wollten uns ein Bild davon machen, was die kommende Ernte bringen wird und haben gleichzeitig der Edelweiss Farm einen ersten Besuch abgestattet. Genug Vorhaben, auf die wir uns freuen konnten! 

Unsere einzelnen Stationen und eine Routenübersicht gibt es auf dieser Karte.

In Tansania

Machare Estate, Kilimandscharo

Machare Estate, Kilimanjaro. Starting off in the Kilimanjaro region, we were welcomed with unusual sunshine for these times. Machare Estate allows you to have a cup of coffee with a direct view onto Kilimanjaro. The farm is surrounded by two rivers and nestled on the lush slopes of the Kilimanjaro Mountain. Bente, the owner of Machare, aims to cultivate 100 % organically certified coffee in a few years. She has quite some talent to teach herself things that go beyond her in-depth knowledge of coffee: an irrigation system that supplies the whole plantation with only one pump and a Tanzanian-tailored organic fertilizer are only two of the projects she successfully executed in the past years. Imagine a farm that has experimented with so many best practices from all over the world, that it is considered state-of-the-art coffee processing in East Africa. This results not only in a unique set-up involving much of the surrounding communities but also in a high-quality cup that constantly convinces with beautiful aromas and high complexity. Machare's coffees are full of tomato, bergamot and berries that play with smooth citric acidity. We have had these coffees for several years now and can only support her engagement that reflects these colorful aromas in one cup.

During our visit in August, parts of the Machare Estate had ripened much earlier than in previous years. Picking in lower altitudes had already begun. Not only on Machare, but also on the many surrounding smallholder farms, people had started to pick the first ripe cherries. Samples should come to our lab in November, first coffees should reach our warehouse in Germany by March.

Last year, we entered a joint project to strengthen Machare's surrounding communities. To us, a strong coffee community with established infrastructure enables synergies as well as stable supply from the region. The goal of the project was to imrpove coffee processing for Machare's neighboring Central Pulping Units (CPU's). These CPU's are owned and operated by the surrounding smallholder farmers to depulp, ferment, wash and dry the parchment of many in one facility. Together with Bente, we decided to supply the CPU's with shade nets and plastic canvas to support their drying processes on African drying beds. Originally, shade nets were used in olive processing, covering the olives and drying them in a more gentile way. Farmers at the Kilimanjaro already dry their parchment in the shade of many trees. Nevertheless, these nets still come in handy. Drying the parchment involves regular turning to ensure constant quality. Placing the parchment on nets rather than directly on wire has several advantages:

keyboard_arrow_rightThe wire is hard to replace or repair as the material is rising in price

keyboard_arrow_rightHandling becomes easier, no beans are missed out on or fall through the wire, parchment can be poured all at once

keyboard_arrow_rightAlready tucked in nets, parchment can be quickly wrapped in canvas in order to protect from rain and humidity at night

The CPU's range in size: the biggest one in the area gathers 74 farmers while others collect the cherries of 10 farmers only. A total of 158 shade nets and 100 plastic canvas were given to 13 CPU's neighboring Machare. Using the shade nets means another step to professionalization and towards a more consistent quality. Easing the work of coffee farmers supports keeping the farm job attractive for generations to follow. Ensuring a stable coffee infrastructure usually creates greater coffees for roasters and coffee lovers. Thank you Bente for your support!

Rückblick

Deutschlands erster Q-Arabica Kurs + Exam

Im Februar 2019 fand in unserem Schulungsraum in Berlin der erste Q-Arabica Kurs & Examen Deutschlands statt. Zwölf TeilnehmerInnen aus ganz Europa wurden geschult und in insgesamt 19 Prüfungen getestet um am Ende die höchste Zertifizierung in der Welt der Kaffee-Sensorik zu erhalten: den Q-Grader.
Aufgrund der hohen Nachfrage werden wir sicherlich im zweiten Halbjahr 2019 gleich den nächsten Q-Grader Kurs anbieten. Bei Interesse melden Sie sich gern bei uns.

Im Ursprung

Den Menschen im Ursprung etwas zurückgeben

Im Februar 2018 haben wir mit unseren äthiopischen Partnern, Moplaco, die Kaffeeregion Sidamo besucht. Während dieser Reise haben wir Produzenten getroffen, aber auch eines der Projekte kennengelernt, die Moplaco in dieser Region gemeinsam mit der örtlichen Bevölkerung entwickelt hat: Die Sergera Grundschule.

Diese Schule wurde vor mehr als 8 Jahren mit dem Vorsatz gebaut, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder gerne zur Schule gehen. Von Jahr zu Jahr hat sich die Anwesenheitsrate verbessert und heute besuchen etwa 2000 Kinder diese Schule. Seit ihren Anfängen hat sich die Schule merklich verbessern können und ist, wie die Mitarbeiter bei Moplaco sagen, "eine kontinuierliche Meisterleistung".

Die Schule läuft im Schichtbetrieb, morgens und nachmittags mit jeweils 1000 Kindern pro Schicht. Zur Zeit gibt es 10 Klassenzimmer, von welchen nur 2 mit Betonböden ausgestattet sind; die restlichen haben sandige Lehmböden, die mit Holzstreifen abgedeckt sind. Diese Art von Bodenbelag ist zwar kostengünstig, aber auch die ideale Umgebung für Flöhe, die ein großes Problem für die überbelegten Klassenzimmer darstellen.

Bei List + Beisler glauben wir daran nachhaltige Gemeinschaften in der Kaffeeindustrie zu fördern. In diesem Fall haben wir uns entschieden mit Moplaco zu kooperieren und der Gemeinde von Sergera dabei zu helfen, weitere Klassenzimmer zu renovieren, die Böden und Wände auszubessern, und diese mit Möbeln auszustatten, um eine sicherere und gesündere Umgebung für die Kinder zu schaffen; einen Ort, an dem sie unter besseren Bedingungen lernen und arbeiten können.

Das Projekt ist für März 2018 bis Dezember 2018 angesetzt und wir werden während dieser Zeit die gesamte Projektgestaltung leiten. Moplaco wird als Leiter des Gesamtprojektes mit uns zusammenarbeiten, während die Mitglieder der Sergera-Gemeinde tatkräftig am Projekt mitarbeiten.

Wir glauben, dass eine übergreifende Verbesserung der Infrastruktur den Kindern die Möglichkeit geben wird, unter angemessenen Bedingungen zu lernen.

Wir halten Sie mit Neuigkeiten zu diesem Projekt auf dem Laufenden.

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