Allgemeine Nachrichten
Los Angeles steht in Flammen – und das ist leider keine Metapher. Massive Waldbrände haben große Teile der kalifornischen Stadt der Engel zerstört. Zehn Menschen starben, mehr als 100.000 mussten evakuiert werden und der geschätzte Schaden kratzt an der 20-Milliarden-Dollar-Marke, so AccuWeather. Der nahezu „perfekte Sturm" aus starkem Wind, niedriger Luftfeuchtigkeit und kaputten Hydranten und fehlendem Löschwasser lässt die Feuerwehr wie gegen Windmühlenflügel kämpfen – oder besser gesagt: gegen Feuer. Die Bilder in den Nachrichten und die Schilderungen der Betroffenen sind schlichtweg erschreckend.
Munich Re, der größte Rückversicherer der Welt, schätzt die Gesamtschäden durch Naturkatastrophen im Jahr 2024 auf rekordverdächtige 140 Milliarden US-Dollar. Mal sehen was 2025 klimatechnisch so mit sich bringen wird, der Trend ist schon jetzt alarmierend...
Nach einem Rekordhoch am 10. Dezember (348,35 c/lb) hat sich der Kaffeemarkt beruhigt – zumindest scheinbar. Die vergangenen Wochen wirkten mit geringer Volatilität fast schon meditativ. Doch Vorsicht: Auch ein ruhiger See kann unerwartet brodeln. In New York genügten 500 Lots, um den Arabica-März-Kontrakt um mehr als 5 c/lb zu bewegen. Die Märkte schlossen zwar ohne größere Veränderungen, doch die Unsicherheit bleibt allgegenwärtig.
Die Fundamental-Daten für Angebot und Nachfrage sind nach wie vor wackelig. Die niedrigen Kaffeebestände und ein invertierter Markt, der das Lagern unattraktiv macht, tun ihr Übriges. Logistische Engpässe verstärken den Druck: geschätzte 7 bis 9 Millionen Sack stecken zwischen Verschiffungs- und Ankunftshäfen fest. Sie sind zwar nicht verschwunden, doch ihr spätes Eintreffen verringert die Verfügbarkeit.
Ein Vergleich mit dem Kakao-Markt, dessen Preise auf Rekordniveau explodiert sind, drängt sich auf, ist jedoch nicht ganz stichhaltig. Während Kakao fast ausschließlich aus der Elfenbeinküste und Ghana stammt, verteilt sich die globale Kaffeeproduktion auf über 30 Länder. Zwar dominieren Brasilien und Vietnam mit rund 55% der Gesamtmenge, doch das Klumpenrisiko ist deutlich geringer. Was bleibt, ist eine Mischung aus Vorsicht und Wachsamkeit.
Am Freitag schloss Arabica mit einem leichten Plus von 1,6% bei 323,85 c/lb, Robusta folgte mit fast unverändertem Niveau bei 4.966 USD/MT.
Der Kaffeemarkt gleicht aktuell einem Vulkan: Die Oberfläche wirkt stabil, doch darunter brodelt es. Käufer und Verkäufer stehen sich wie zwei Cowboys im typischen Westernfilm gegenüber. Wer wird zuerst den Preis-Revolver zucken?
In der unten stehenden Tabelle findet ihr alle Kaffee-relevanten Informationen. Wir aktualisieren sie wöchentlich:
Brasilien
Der Sommer hat in Brasilien offiziell begonnen und wird bis Ende März andauern. Die Wettervorhersagen prognostizieren Niederschläge für die gesamte Saison. In dieser Woche wird Regen in der Cerrado-Region sowie in São Paulo, Rio de Janeiro, Espírito Santo und Bahia erwartet.
Die Ernteaktivitäten sind derzeit ruhig, da Brasilien sich zwischen den Erntesaisons befindet. Es wird erwartet, dass die Aktivitäten im März mit dem Beginn der Conilon-Ernte (Robusta) wieder anlaufen werden.
Laut CECAFE (Brazilian Coffee Exporters Council) exportierte Brasilien im November 2024 4,66 Millionen 60-kg-Kaffeesäcke, was einem Anstieg von 5,4 % gegenüber dem gleichen Monat des Jahres 2023 entspricht. In den ersten 11 Monaten des Jahres 2024 stiegen die Exporte um 32,2% und erreichten einen Rekordwert von 46,4 Millionen Säcken. Davon stiegen die Arabica-Exporte um 23 %, während sich die Robusta-Ausfuhren mehr als verdoppelten und im Vergleich zum Vorjahr um 107 % zunahmen. Vorläufigen Berichten der CECAFE zufolge wurden im Dezember weniger als 2,96 Millionen 60-kg-Säcke Kaffee ausgeführt.
Trotz der Rekordexporte zum Jahresende musste 2024 mehr als 1 Million Sack in den brasilianischen Häfen zurückbleiben. Anhaltende Infrastrukturprobleme und ein Mangel an lebensmitteltauglichen Containern führen weiterhin zu logistischen Engpässen.
Mit der Weihnachtspause verlangsamte sich die Geschäftstätigkeit auf dem lokalen Kaffeemarkt. Die rekordhohen lokalen Preise ermutigten die Erzeuger jedoch zum Verkauf. Die Exporteure bleiben angesichts der Volatilität des New Yorker Marktes und der schwankenden Preisunterschiede vorsichtig, während sich die Käufe auf kurzfristige Lieferungen konzentrieren. Nachrichten über finanzielle Schwierigkeiten bei großen Exportunternehmen verstärkten die Bedenken des Marktes.
Kolumbien
Zu Beginn des Jahres sind in den südlichen Regionen Huila, Nariño und Cauca weiterhin mäßige Niederschläge zu verzeichnen. Ähnliche Bedingungen werden für die Gebiete um Valle del Cauca, Quindío, Risaralda und Caldas erwartet.
Nach Abschluss der Haupternte in den südlichen Regionen gab die Federación Nacional de Cafeteros (FNC) bekannt, dass die Jahresproduktion 13,9 Millionen Säcke erreicht hat, 23 % mehr als im Jahr 2023, was die beste Ernte der letzten fünf Jahre in Kolumbien darstellt. Dieser Erfolg wird auf die verbesserten klimatischen Bedingungen, die Renovierungsarbeiten auf den Farmen und die Einführung resistenter Kaffeesorten zurückgeführt.
Im Einklang mit den hohen Preisen auf dem New Yorker Markt sind auch die lokalen Preise im Steigen begriffen. Dennoch sind die Preisunterschiede nach wie vor relativ gering.
Was die Logistik betrifft, so haben die Häfen von Buenaventura (Pazifik) und Cartagena (Karibik) aufgrund der geringen Verfügbarkeit von Containern und des begrenzten Schiffsraums mit Problemen zu kämpfen.
Peru
An der Nord- und Zentralküste Perus wurden Ende des Jahres mehrere Häfen und Strände wegen ungewöhnlich hoher Wellen an der Küste geschlossen. Man geht davon aus, dass diese Wellen durch Winde vor der Küste der Vereinigten Staaten verursacht wurden. Es wurden keine Menschenopfer gemeldet.
Die Wetterbedingungen in Amazonas, Cajamarca und San Martin sind weiterhin regnerisch. Für Junin und Puno werden ähnliche Bedingungen vorhergesagt.
Die peruanische Ernte endete fast zwei Monate früher als üblich, mit einem Produktionsrückgang von etwa 10 % gegenüber dem Vorjahr. Die Blüte wurde in einigen Regionen Anfang Dezember gemeldet, und die kommende Haupternte wird voraussichtlich im April beginnen.
Aus dem Hafen von Callao gibt es keine nennenswerten Nachrichten.
Produktionsstatistik in Südamerika